In Uhingen ist schweres Gerät im Einsatz gewesen. Der „Brückenschlag“ zum Landschaftspark Schloss Filseck kostet zwar 235 000 Euro, verbessert aber zugleich auch das Wegenetz in der Stadt.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Uhingen - Das Spektakel dauert keine halbe Stunde – sieht man von den Vorbereitungsmaßnahmen in der Nacht und am frühen Morgen einmal ab. Ziemlich genau um zehn Uhr hebt am Dienstagmorgen ein Spezialkran des Göppinger Unternehmens Maurer rund 15 Tonnen Stahl vom Uhinger Filsufer ab, lässt sie über den Fluss in die richtige Position schweben und setzt sie sanft und punktgenau auf den dafür vorgefertigten Fundamenten ab. Es ist kurz vor halb elf. So weit, so fertig.

 

Die zwei Dutzend Schaulustigen, die sich im Lessingweg eingefunden haben, spenden Beifall, einige Mitarbeiter der Firma Stahlbau Süßen deuten eine Verbeugung an. Dort wurde die 30 Meter lange und zweieinhalb Meter breite Brücke gefertigt. Der Fußgängersteg wird künftig die Wilhelmstraße und die Moltkestraße miteinander verbinden. Der lange gehegte Wunsch, über den im Laufe der Jahre immer wieder einmal diskutiert wurde, ist damit endlich Wirklichkeit geworden. In alten Stadtplanungsunterlagen war die Brücke sogar als Durchfahrt vorgesehen.

Realisiert werden konnte das Vorhaben, das insgesamt rund 235 000 Euro kostet, jetzt im Zuge der Gesamtentwicklung des Landschaftsparks Fils. Denn der Steg verknüpft die regionalen Radverbindungen zur Schwäbischen Alb miteinander und ist vor allem eine sichere und bequeme Verbindung von der Filstal-Nordroute und vom Bahnhof zum künftigen Landschaftspark Schloss Filseck. Für den Uhinger Bürgermeister Matthias Wittlinger ist „dieser Brückenschlag deshalb ein ganz entscheidender Faktor für unsere Bürger, aber auch für alle Naherholungssuchenden“.

Der Verband Region Stuttgart bezuschusst dieses Einzelprojekt, das die autofreie Erreichbarkeit des Schlosses und des Landschaftsparks Filseck verbessern soll, mit 30 000 Euro. Den Rest übernimmt die Stadt – und hat dabei nicht nur die touristischen Anliegen im Auge. So haben sich die fußläufigen Wegebeziehungen durch den Bau des Einkaufszentrums, gerade aus Richtung Oberdorf, verändert. Umwege gehören fortan der Vergangenheit an.

Wann der neue Steg endgültig begehbar ist, steht noch nicht genau fest. Nach dem Ausjustieren der Brücke müssen noch Wasserleitungen zusammengeschlossen werden. Außerdem gilt es, die Auf- und Abgänge zu errichten. Bis Mitte März soll es allerdings so weit sein. Die feierliche Einweihung hat Wittlinger schon mal für Ende April oder Anfang Mai angekündigt.