Drei Jahre lang bot die Brunnenanlage zwischen Staatsgalerie und Haus der Geschichte einen traurigen Anblick. Jetzt läuft sie wieder – und das dauerhaft, wie das Finanzministerium betont.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Stuttgart - Lange hat es gedauert, jetzt sprudelt er wieder: der große Brunnen zwischen Haus der Geschichte und Staatsgalerie an der Konrad-Adenauer-Straße. Ein Blick auf die terrassierten und bei Nacht beleuchteten Wasserspiele zeigt, wie sehr diese an zentraler Stelle im Kulturquartier gefehlt haben. 2018 war die beschädigte Anlage abgeschaltet worden. In der Folge verwahrlosten die Brunnenbecken; Müll sammelte sich dort an.

 

Mit der Sanierung der Anlage beauftragte das für den Brunnen zuständige baden-württembergische Finanzministerium ein auf Schwimmbadtechnik spezialisiertes Architekturbüro. Auch der Denkmalschutz war mit beteiligt. Eigentlich sollte alles viel schneller gehen, doch die Coronapandemie führte zu Verzögerungen. Monatelang waren die Becken eingerüstet.

Die Kosten haben sich auf rund eine Million Euro erhöht

Jetzt ist die Brunnenanlage originalgetreu wieder hergestellt und voll funktionstüchtig. „Die gesamte Abdichtung des Brunnenbeckens und die blauen Bisazza-Glas-Mosaikfliesen wurden komplett erneuert“, erklärte der Ministeriumssprecher auf Anfrage. Durch Verunreinigungen könne aktuell noch der Eindruck entstehen, dass die Fliesen alt oder beschädigt seien: „Es ist aber alles neu und schön gemacht.“ Die Kosten für die Sanierung der Anlage waren ursprünglich auf rund 820 000 Euro veranschlagt worden. Damit kam man nicht hin. Durch zusätzliche Arbeiten an der Brunnentechnik hätten sich die Kosten auf rund eine Million Euro erhöht, teilt das Ministerium mit.

Dass die Brunnenanlage im Gegensatz zu anderen Brunnen in der Stadt auch schon in der kalten Jahreszeit in Betrieb ist, hat nach Angaben des Ministeriumssprechers einen einfachen Grund: „In der Vergangenheit wurden außerhalb der Betriebszeiten die leeren Brunnenschalen durch Skater befahren. Dadurch sind die Brunnenabdichtung und die Mosaikfliesen beschädigt worden.“ Um neue Schäden zu vermeiden, werde die Brunnenanlage jetzt ganzjährig betrieben. Den Betrachter freut’s.