Das Raubdezernat ermittelt wegen mehrerer Überfälle in der Innenstadt. Meist trifft es ältere Damen, die brutal angegriffen werden. Die Polizei untersucht, ob ein Zusammenhang besteht. Steckt vielleicht immer derselbe Täter dahinter?

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Mehrere Raubüberfälle hintereinander in den zurückliegenden Tagen in der Gegend Alexanderstraße/Sonnenbergstraße sowie in angrenzenden Quartieren der Innenstadt und im Stuttgarter Osten lassen nicht nur die Anwohner, sondern vor allem die Kriminalpolizei aufhorchen. „Das Raubdezernat prüft, ob ein Zusammenhang besteht“, sagte ein Sprecher der Polizei.

 

Angriff am helllichten Tage vor der eigenen Haustür

Der jüngste Fall hat sich am Dienstag in der Rotenbergstraße im Osten zugetragen. Ein Mann stieß gegen 15.10 Uhr eine 91-jährige Frau, die vom Einkaufen kam, gegen die Hauswand. Er hatte sie am Genick gepackt und warf sie schließlich zu Boden. Die Frau wehrte sich trotz der heftigen Attacke. Der Täter schaffte es aber, ihr die Handtasche zu entreißen. Ähnlich brutal war ein Täter am Sonntag vorgegangen, der eine Frau auf der Staffel zwischen Mohlstraße und Alexanderstraße angriff. Er riss die 67 Jahre alte Frau um und versetzte ihr mehrere Schläge in den Rücken. Danach nahm er ihren Geldbeutel aus der Handtasche. Ganz in der Nähe hatte sich auch am Freitag, 2. Juni, ein Raub zugetragen: Auf einer Staffel an der Sonnenbergstraße stieß ein Angreifer eine 80 Jahre alte Frau die Treppe hinunter und raubte sie aus. Begonnen hatte die ungewöhnliche Häufung von Raubtaten dieser Art Ende Mai: Am 30. und 31. Mai meldete die Polizei zwei Fälle von Handtaschenraub. Einer wurde in der Danneckerstraße, einer Parallelstraße zur Alexanderstraße, verübt. In diesem einen Fall konnte das Opfer den Täter in die Flucht schlagen. In der Eugen-straße, die zwischen Musikhochschule und Staatsgalerie verläuft, wurde damals erstmals in dieser Reihe von Fällen eine Frau brutal zu Boden gerissen.

Trotz variierender Beschreibungen untersucht die Polizei Parallelen

Die Täterbeschreibungen, welche die Polizei von den Frauen bekam, variieren zwar in puncto Alter und Größe. Sie beschrieben die Männer als 25 bis 40 Jahre alt und zwischen 1,60 und 1,75 Meter groß und dunkelhaarig. Manche Opfer sprachen von einem „südländischen Typ“. Trotz der Unterschiede untersuchen die Ermittler seit den ersten zwei Fällen Ende Mai, ob sie Parallelen feststellen können und es vielleicht immer mit dem selben Täter zu tun haben. Hinweise nimmt die Kripo unter der Nummer 07 11/89 90-57 78 entgegen.