„Wenn es dunkel wird“: Der Schweizer Autor Peter Stamm macht in seinen neuen Band mit Erzählungen das Durchschnittliche zum Ereignis.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Stuttgart - Wenn es dunkel wird, verschwimmen die Konturen, und die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Einbildungskraft werden durchlässig. Wache Träume schwelen aus dem Reich verborgener Wünsche herein, um sich zwischen die Zeilen der nüchternen Prosa des Gegebenen zu mischen und dieser einen anderen, unerwarteten Verlauf zu geben. Wenn es dunkel wird, zeigt sich deutlicher, was die Routinen des Tages überdecken. Dann ist es Zeit, die Kostüme zu wechseln, noch einmal Schwung zu holen, und wie auf dem Umkehrpunkt einer nach oben schwingenden Schaukel glaubt man für einen Moment, der Schwerkraft der Verhältnisse zu entkommen. Wie der junge Mann, der eines Tages der Eichhörnchen-Maske, die den Demütigungen seines bisherigen Lebens Ausdruck verliehen hat, einen neuen Sinn gibt.