Der neue Roman von Nino Haratischwili ist das Porträt einer Generation, die im postsowjetischen Georgien aufgewachsen ist. Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine gewinnt „Das mangelnde Licht“ eine brennende Aktualität.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Stuttgart - Es ist immer schwer erwachsen zu werden. Das gilt für Menschen und vielleicht gilt es auch für Staaten. Das Georgien, in dem die vier jungen Frauen aufwachsen, deren Geschichte der neue Roman von Nino Haratischwili erzählt, hat sich gerade aus dem zerfallenden Sowjetreich in die Unabhängigkeit gerettet. Und wollte man auf einen Nenner bringen, was in diesem figurenreichen, prallen Bilderbogen auseinanderstrebt, so ist es der Befund, dass es noch einmal viel schwieriger ist, in einem Land erwachsen zu werden, dessen Reifeprozess selbst noch bevorsteht.