Der Literaturnobelpreisträger Peter Handke treibt in seiner Erzählung „Mein Tag im anderen Land“ seine Dämonen aus.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Stuttgart - Man kann sich den Dichter Peter Handke ganz gut als jemand vorstellen, der von Dämonen besessen ist. Als jemand, der auf der Straße vor sich hin murmelt, ein Kauz, getrieben von Wahn und Raserei, der in einer grundsätzlichen Gereiztheit Passanten anfährt und selbst einer aus den Baumwipfeln trällernden Amsel ein „Maul halten“ zuraunzt. Von einer solchen Figur, einem Obstgärtner, handelt die neue Erzählung des Literaturnobelpreisträgers, „Mein Tag im anderen Land“. Sie trägt den Untertitel „Eine Dämonengeschichte“. Der sie erzählt, ist mit dem identisch, der sie erlebt hat, und doch weiß er von ihr nur vom Hörensagen, aus den Berichten Dritter. Denn er war im fraglichen Zeitraum eben nicht bei Sinnen – die Dämonen.