Lesen erweitert den Geist und bringt uns an Orte, die aufgrund der Pandemie nicht zugänglich sind. Hier sind die Tipps unserer Stadtkinder für eine Realitätsflucht erster Klasse.

Stuttgart – Was wir wollen, ist ein Buch am Strand, Sonnenstrahlen und in der Hand eine kühle Limonade! Denn was gibt es schöneres als ein paar bedruckte Seiten, mit denen man sich aus der Realität wegträumen kann? Trotz Impfung und Schnelltests ist der Urlaub diesen Sommer nicht garantiert. Also müssen erstmal der Balkon, die Fensterbank in der Sonne oder der Park herhalten, um dem Alltag mit spannender Lektüre zu entfliehen. Für euch haben wir unseren liebsten Bücher gesammelt.

 

Benedict Wells: Hard Land

Früher waren die Sommer endlos. Keine Schule, keine Sorgen, keine Verpflichtungen. Diese entrückte Stimmung, gepaart mit der verwunschenen Weite Missouris und dem Aroma der Achtziger, verpackt der deutsche Schriftstellerprimus Benedict Wells auf „Hard Land“ in einen unfassbar gut geschriebenen, kostbaren Coming-Of-Age-Roman über einen magischen Sommer, der alles verändert. Und das finde ich nicht nur gut, weil ich ebenfalls in den Achtzigern aufgewachsen bin und – wie der Protagonist Sam – als Teenager auch einen Nebenjob im Kino hatte. – Björn Springorum

J.D. Salinger: Der Fänger im Roggen

Bereits vor genau 70 Jahre erschienen, bin ich erst dieses Jahr auf „Der Fänger im Roggen“ gestoßen und bin absolut begeistert. Zu Recht wird das Buch von J.D. Salinger als Meilenstein der Weltliteratur gefeiert. Der junge Holden Caulfield erzählt von seinen ereignisreichen Tagen vor Weihnachten. Wegen schlechter Noten wird er der Schule verwiesen und haut dort vorzeitig ab. Die Schule, die Lehrer und seine Mitschüler kann er sowieso nicht leiden. Generell mag Holden nur sehr wenige Menschen, was ihn zu einem fluchenden und wütenden jungen Mann macht. Nachdem er aus seiner Schule abgehauen ist, irrt er mehre Tage durch das vorweihnachtliche New York, trifft dort immer wieder auf neue Menschen, gerät natürlich in Schwierigkeiten und findet irgendwann doch zu sich selbst. Ein Klassiker, den man auf jeden Fall gelesen haben sollte! – Joachim Baier

Mirna Funk: Winternähe

Mirna Funk erzählt die Geschichte von Lola, einer deutschen Jüdin zwischen Berlin und Tel Aviv. Sie thematisiert den Nahostkonflikt 2014, Judentum, Identität und Freiheit. Eine (ge-)wichtige Geschichte - intensiv, lakonisch und treffend erzählt. Es lohnt sich; nicht nur aus aktuellem Anlass. – Lenya Trautmann

Suzanne O‘Sullivan: The Sleeping Beauties

Das neue Buch „The Sleeping Beauties“ der britischen Neurologin O’Sullivan erzählt von einer Vielzahl an mysteriösen Krankheitsausbrüchen, die auf psychosomatische Ursachen zurückzuführen sind. Da wäre beispielsweise eine Krankheit in Schweden, bei der eine Vielzahl an Kinder geflüchteter Familien in eine Art Tiefschlaf fallen, der teilweise Jahre anhält und durch medizinische Tests nicht zu erklären ist. Wieso das nur in Schweden vorkommt und auf welche Ursachen dies zurückzuführen ist, erfahrt ihr in diesem medizinischen Thriller! Ein Muss für alle, die sich für die Kraft der menschlichen Psyche, und die Destigmatisierung psychosomatischer Erkrankungen interessieren!  – Lili Oberdörfer

Also ran an die Seiten und Handy weg, denn jetzt wird gelesen!