Der Fernseh- und Theaterschauspieler Bernd Grawert (48) ist bei einem Bühnenunfall in Hannover schwer verletzt worden.

Hannover - Der Schauspieler Bernd Grawert (48) hat sich bei einem Bühnenunfall in Hannover schwer verletzt. Der vor allem aus Fernsehkrimis bekannte Darsteller stürzte am Samstag bei einer Theaterpremiere im Schauspielhaus in einen sechs Meter tiefen Bühnengraben. Grawert („Soko 5113“) erlitt unter anderem schwere Rippenbrüche, noch in der Nacht musste ihm eine Niere entfernt werden. Der Verletzte wurde ins künstliche Koma versetzt, schwebt nach Angaben des Schauspiels Hannover vom Montag aber nicht in Lebensgefahr.

 

Das Premierenpublikum hatte von dem Unglück zunächst nichts mitbekommen, da Grawert beim Abgang von der Bühne hinter dem Vorhang verunglückte. Er war für die Hauptrolle in Christian Dietrich Grabbes Stück „Herzog Theodor von Gothland“ engagiert. Die Vorstellung wurde abgebrochen.

Hannovers Schauspiel-Intendant Lars-Ole Walburg sagte am Montag: „Das Schlimmste, was auf der Bühne passieren kann, ist, wenn Menschen zu Schaden kommen. In so einem Moment stellt sich der Theaterbetrieb selbst in Frage. Wir alle sind in Gedanken bei Bernd Grawert und hoffen, dass er sich so schnell wie möglich von den Folgen des Sturzes erholt.“

Polizei hat Ermittlungen aufgenommen

Der 48-Jährige, der in Hamburg lebt, spielte in TV-Krimis wie „Soko 5113“, „Tatort“ oder „Alarm für Cobra 11“. 2009/2010 hatte er ein festes Engagement am Thalia Theater Hamburg, zudem war er Gast an vielen bedeutenden Bühnen, darunter an den Münchner Kammerspielen und an der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin. Sein Studium absolvierte er an der Folkwang Hochschule Essen.

Premierenbesucher berichteten von einem ergreifenden, langen Monolog, für den es Szenenapplaus gab. Danach stürmte Grawert nach den bisherigen Erkenntnissen entgegen der strikten Bühnenanweisung wieder in den hinteren Teil der Bühne.

Die Polizei in Hannover hat Ermittlungen aufgenommen. Vernommen werden nun Zeugen, auch das Gewerbeaufsichtsamt ist eingeschaltet. „Im Moment spricht vieles für einen Unglücksfall“, sagte ein Polizeisprecher am Montag.