Die internationalen Partner der Türkei wechseln, auch die Nato steht zur Disposition. Präsident Erdogan stellt sich gegen jeden – aber selten auf die Seite für jemanden. Das wird nicht gut gehen, kommentiert Christian Gottschalk.
Stuttgart - Es hat einmal eine Zeit gegeben, da galt die Türkei als möglicher Brückenbauer. Als Bindeglied zwischen dem Westen und dem Nahen Osten, als ein Land, das die Kulturen und die Religionen zusammenführen könnte. Das klingt heute wie ein Märchen aus Tausend und Einer Nacht. Heute steckt die Türkei gleich mehrfach in einer tiefen Krise. Das Land hat eine Wirtschaftskrise, eine Demokratiekrise und eine strategische Krise, weil es nicht so recht weiß, wohin auf der Welt. Schon eine dieser Krisen allein wäre Problem genug. Der Dreiklang ist zu viel.