Dieses Wochenende steht die Bürger-Rikscha zum Probefahren in Stuttgart-Vaihingen zur Verfügung: Wer möchte, kann am Samstag und Sonntag am Paritätischen Mehrgenerationenzentrum aufs Rad steigen.

Vaihingen - Theresa und Benedikt sind nervös. Die beiden freuen sich auf ihre erste Fahrt mit der Rikscha. „Ich habe das noch nie gemacht, das ist schon ganz toll“, sagt Theresa. Als das grüne Gefährt um die Ecke biegt, klatschen sie vor Freude in die Hände. Nun nur noch einsteigen, anschnallen und los geht es.

 

An diesem Wochenende sind Aktionstage des Vereins Bürger-Rikscha Vaihingen. Damit möchte die Vorsitzende Evelin Bleibler „neue Kreise erschließen“. Dafür hat sie extra dafür ein Paralleltandem und ein Veloplus ausgeliehen. „Das Veloplus hat den Vorteil, dass man einen Rollstuhl darauf befestigen kann“, sagt Bleibler. Die Fahrer sind bisher nur die Rikscha gewohnt und mussten für die Aktionstage erst die neuen Gefährte ausprobieren. „Das Veloplus ist schon eine Herausforderung“, sagt die Vorsitzende. Das Gefährt sieht aus wie ein Fahrrad, das vorne zwei Räder und eine Platte für einen Rollstuhl hat.

Zurück zum Fahrraderlebnis

Etwa 25 Menschen, die bei der Lebenshilfe betreut werden, haben sich für den Aktionstag angemeldet. Viele wollen auch das Paralleltandem ausprobieren, das sich der Verein Bürger-Rikscha bald anschaffen möchte. „In diesem Rahmen können wir testen, welche Ausstattung wir für unser Paralleltandem brauchen“, sagt Bleibler.

Der Verein Bürger-Rikscha ist aus dem Café Kugelrund des Paritätischen Mehrgenerationenzentrums (PMGZ) entstanden. Von dort aus lassen sich die Senioren oft mit dem elektro-motorisierten Dreirad durch den Stadtbezirk fahren. Martina Blättner hat sich vor einiger Zeit als Rikscha-Fahrerin zur Verfügung gestellt. Sie arbeitet bei der Lebenshilfe. Dadurch ist die Kooperation für das Wochenende entstanden. „Bei der Planung war es gut, dass das PMGZ und Frau Blättner die Lebenshilfe kennt“, sagt Bleibler. So konnten sie bereits vorher auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten aller Rücksicht nehmen. „Viele sind früher gerne Fahrrad gefahren und können das jetzt aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr“, sagt sie. Diesen Menschen wollen die Verantwortlichen das Fahrraderlebnis wieder ermöglichen.

Die Fahrer brauchen Übung

Theresa und Benedikt kommen begeistert von ihrer Testrundfahrt zurück. „Es war einfach unglaublich schön“, sagt Theresa. „Ich hätte gerne selbst eine Rikscha.“ Sie würde auch gern auf dem Fahrersitz platz nehmen, denn sie fährt ab und an mit dem herkömmlichen Fahrrad. Mit der Rikscha zu fahren, sei aber etwas ganz anderes als mit einem normalen Zweirad, sagt Evelin Bleibler. Die Rolle des Fahrers übernimmt an diesem Tag Olaf Brandt, der schon seit einiger Zeit fährt und genügend Übung hat.

Die drei Gefährte durften die Menschen bei der Lebenshilfe am Freitag ausprobieren; am 24. und 25. Juni stehen sie allen Interessierten vor dem PMGZ zur Verfügung. „Wir werden kleinere Runden fahren, damit es möglichst viele ausprobieren können“, sagt Bleibler. Am Sonntag ist der Aktionstag mit der Rikscha ein Teil des Sommerfests der Paritätischen Sozialdienste (Pasodi).

Termin: Am heutigen Samstag, 24. Juni, stehen die Rikscha, das Paralleltandem und das Veloplus von 13 Uhr an am PMGZ zur Verfügung. Das Pasodi Sommerfest am Sonntag, 25. Juni, beginnt um 11 Uhr. Der Verein Bürger-Rikscha wird ab 12 Uhr vor Ort sein. Veranstaltungsort ist das PMGZ an der Hauptstraße 28.