Die Stadt Ludwigsburg schreibt den Entwicklungsprozess für den nördlichen Teilort fort – manchem Stadtrat geht das aber viel zu langsam.

Ludwigsburg - Eglosheim ist der größte Ludwigsburger Stadtteil. Er galt lange als einer der konfliktträchtigsten. Dank des Programms Soziale Stadt konnte vielen Problemen die Brisanz genommen werden, die Menschen sind enger zusammengewachsen. Geblieben aber sind Sorgen wegen der Belastung durch den Autoverkehr und der Wohnsituation. Man werde die großen Defizite in Eglosheim so rasch nicht lösen können, meinte Bürgermeisterin Andrea Schwarz. Aber man könne entscheiden, wohin es gehen soll.

 

Stichwort Stadtteilentwicklungsprozess (STEP): Um diesen fortschreiben zu können, hat Joanna Wilke, die bei der Stadt dafür zuständig ist, im Ausschuss Stadtentwicklung, Hochbau und Liegenschaften den aktuellen Stand der Planung vorgestellt. Insgesamt hat sie 30 Ziele aufgelistet, denen man sich mit insgesamt 59 Maßnahmen nähern könnte.

Lieber live als nur virtuell

Anfang des nächsten Jahres soll das Handlungskonzept den Bürgern in Eglosheim vorgestellt werden. Unter anderem sind eine Ausstellung und eine Versammlung dazu geplant. Wegen der Corona-Maßnahmen ist allerdings noch unklar, ob eine solche Information vor Ort möglich sein wird oder ob sie nur virtuell stattfinden kann. „Wir werden versuchen, sie so weit ins Frühjahr zu schieben, dass vielleicht eine Live-Veranstaltung möglich wird“, sagte Andrea Schwarz.

Er möchte nicht über geplante Versammlungen und Ideen-Sammlungen informiert werden, schimpfte CDU-Stadtrat Wilfried Link.“ Jetzt sind wir schon zehn Jahre am STEP, da hätte ich mir schon konkrete Ergebnisse erwartet.“ Die Schwierigkeiten in Eglosheim seien sehr komplex, meinte Margit Liepins (SPD). Den im Stadtteil von vielen gewünschten Tunnel oder eine Trasse bei der Autobahn werde es wohl nie geben. Aber bei den Planungen für den Wohnungsbau sollte man zumindest Fehler der Vergangenheit vermeiden: „Wir wollen nicht mehr so viele Gebäude, die in die Höhe gehen wie in Eglosheim-Ost.“

Bauen im Altort ist schwierig

Es sei wichtig, die Bürger an der Entwicklung zu beteiligen, meinte Andreas Rothacker (FW). Im Grunde könne man in Eglosheim jedoch nur in die Höhe bauen. „Aber im Altort wird das sehr schwierig werden.“ Er hoffe auf einen weiteren Schub für den Stadtteil, sagte Bauer (Grüne), der auch in Eglosheim wohnt. Bezogen auf den Verkehr wünschte er sich „Tempo 30 immer und überall“. Erst kürzlich hat der Gemeinderat beschlossen, dass auf der Frankfurter Straße nachts Tempo 30 gelten soll.

Albert Geiger wehrte sich gegen die Kritik von Stadtrat Link: „Man kann nicht sagen, dass es keine Ergebnisse gibt“, meinte der Leiter des Fachbereichs Bürgerbüro Bauen. Das ist nicht fair, es gab unglaubliche Erfolge bei der Entwicklung des Stadtteils zwischen 2000 und 2010.“

Er finde grundsätzlich gut, dass die Stadt solche Konzepte entwickle, sagte Jochen Eisele (FDP). „Ich hoffe auf eine gute Entwicklung in Eglosheim.“