Im Dezember hatte das Bürgercafé im Bürgerhaus zum vorerst letzten Mal geöffnet. Die Besucherzahlen sind immer mehr zurückgegangen. Den Kopf in den Sand stecken wollen die Veranstalter aber nicht.

Möhringen - Die Entscheidung war keine leichte. Zum Ende des vergangenen Jahres haben die Mitglieder der Steuerungsgruppe Generationenhaus Möhringen das Bürgercafé nach fünf Jahren eingestellt. Als ein Baustein des Projekts „Mehrgenerationenhaus Möhringen – Gemeinsam leben im Stadtbezirk“ ist das Café einmal im Monat von zwei verschiedenen Vereinen und Einrichtungen in Kooperation mit dem Bezirksrathaus ausgerichtet worden. Die einen haben im Vorfeld Kuchen gebacken, die anderen deckten die Tische ein und dekorierten, wieder andere waren für das Programm verantwortlich.

 

Ziel des Bürgercafés war es, dass ältere und jüngere Menschen die Möglichkeit bekommen, sich zu begegnen und das Projekte für Jung und Alt in den Stadtteilen angestoßen werden. Doch in den vergangenen Monaten hat die Zahl der Besucher immer weiter abgenommen. „Meist war leider nur eine Handvoll Gäste da“, berichtet Evelyn Weis, die stellvertretende Bezirksvorsteherin. Freilich habe es nach wie vor die eine oder andere Veranstaltung gegeben, bei der rund 50 Möhringer teilgenommen hatten. Als Beispiel nennt Weis einen Nachmittag im Herbst, an dem Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann über den Stadtbezirk berichtete, eine Zirkusaufführung von Mädchen und Jungen der Heilbrunnenschule und den Besuch des Bürgercafés im Generationenzentrum Sonnenberg. „Beim Auftritt der Heilbrunnenschule saßen allerdings hauptsächlich Eltern der Schüler im Publikum, in Sonnenberg waren vor allem die Bewohner anwesend“, berichtet Weis.

Organisation und Aufwand stehen in keinem Verhältnis

Auf externe Gäste hofften die Organisatoren bis zur schließlich letzten Veranstaltung im Dezember mit der Caritas am Möhringer Bahnhof und der Bodelschwinghschule vergebens. „Die Organisation und der Aufwand im Vorfeld standen einfach in keinem Verhältnis mehr“, sagt Weis.

Gründe für die geringe Resonanz? Da stellen die Mitglieder der Steuerungsgruppe ein Stück weit Vermutungen an. Kinder und Jugendliche haben unter der Woche auch nachmittags volles Programm, so Weis. Nicht anders sehe es bei den Senioren aus. Für sie gibt es vielerorts zahlreiche Angebote. „Sie würden wohl eher an den Wochenenden vorbeikommen, wenn auch Wochenmarkt ist“, sagt Weis. Tage, die weder für das Bezirksamt noch für die Einrichtungen im Stadtbezirk dauerhaft realisierbar seien.

Ein Bürgercafé in unregelmäßigen Abständen?

Den Kopf in den Sand stecken wollen die Aktiven des Generationenhauses dennoch nicht. Im Gegenteil. „Es ist beispielsweise denkbar, in unregelmäßigen Abständen ein Bürgercafé anzubieten, beispielsweise zu Ostern“, sagt Weis. Darüber hinaus wollen sich die Organisatoren gemeinsam mit den Bürgern auf die Suche nach neuen Formen, Aktionen und Projekten der Begegnung machen und diese gemeinsam mit den Möhringern vorantreiben. Dazu haben sie sich bei der Bürgerstiftung um eine neue Zukunftswerkstatt beworben – und eine Zusage erhalten. Diese Werkstatt ist für den Frühsommer dieses Jahres geplant.