Beim Bürgerempfang in Stuttgart-Weilimdorf wurden Bürger stellvertretend für die ehrenamtlichen Helfer im Bezirk ausgezeichnet.

Weilimdorf - Wer sich besonders für die Gemeinschaft einbringt, soll sich auch mal so richtig feiern lassen, so lautet die Idee hinter dem Weilimdorfer Bürgerempfang. Am Freitag wurde im Bezirksrathaus also wieder geehrt und ausgezeichnet sowie in fröhlicher Runde gespeist und sich ausgetauscht. Denn es geht auch darum, die Einrichtungen und Gruppen untereinander zu vernetzen.

 

Zunächst war Anstehen angesagt, schließlich wollte Bezirksvorsteherin Ulrike Zich die zahlreichen geladenen Gäste alle persönlich begrüßen. Ob Wahlhelferin oder Mitglied im Flüchtlingskreis, die Interessengebiete waren breit gestreut und die Gäste handverlesen: „Wer muss unbedingt geehrt werden und wer darf auf keinen Fall geehrt werden, zumindest noch nicht gleich“, fasste Zich das Anliegen humorvoll zusammen, mit dem man an die örtlichen Vereine, Schulen Organisationen, Gruppierungen herangetreten war. Das Ergebnis war eine illustre Liste des Ehrenamtes, von der fünf Bürger mit der Ehrenmünze der Landeshauptstadt Stuttgart beziehungsweise mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg auszeichnet wurden.

Jugendliche sollen angesprochen werden

Zunächst gab es freilich eine Neuerung, die man an sich schon im vergangen Jahr hatte einführen wollen. Man versuche damit besonders die Jugendlichen anzusprechen, „da der Altersdurchschnitt beim Bürgerempfang doch über 40 Jahren liegt – deutlich!“, moderierte Ulrike Zich humorig an und würdigte dann die Leistungen der Ringer Annabella Vogt, Vize-Landesmeisterin, und Luis Laible, Deutscher Meister in der Klasse bis 48 Kilogramm, beide SG Weilimdorf. Wer Muskelpakete erwartet hatte, wurde enttäuscht. Erkenntnis Nummer eins an diesem Abend: Ein Ringer kann sich hinter jeder Alters- und Gewichtsklasse verbergen.

Dann ging es an die Ehrungen: Zunächst überreichte die Bezirksvorsteherin Marion Goß vom Haus der Begegnung Giebel die Ehrenmünze: Sie sei maßgeblich am Verjüngen der Einrichtung beteiligt und sorge dafür, dass diese nun ein Treffpunkt für alle sei, unabhängig von Alter oder Herkunft. Außerdem sei sie eine wichtige Ansprechpartnerin beim nun ausgelaufenen Programm Soziale Stadt gewesen und überdies maßgeblich am „Runden Tisch Gesundheit“ für die Belange älterer Menschen beteiligt. „Sie sagen aber bestimmt gleich wieder: Das war ja nicht ich allein, das war mein Team“, griff Zich voraus und Goß konterte: „Aber so ist es ja auch!” Erkenntnis Nummer 2: Große Leistungen im Ehrenamt gehen fast immer mit viel Bescheidenheit einher.

Ehrenamtlich tätig in vielen Bereichen

Auch Elisabeth Ortlepp vom TSV Weilimdorf 1948 wurde mit der Ehrenmünze ausgezeichnet, und die Liste ihrer Ämter las sich quasi wie das „Who is Who“ des Vereins: Übungsleiterin, Vorstand der Turnabteilung, Schriftleiterin. Darüber hinaus ist sie ebenfalls am „Runden Tisch Gesundheit“ aktiv und zeichnet für die „Bewegte Apotheke“ in Giebel verantwortlich, die mit einem wöchentlichen Bewegungsangebot Senioren zusammenbringt und fit erhält. Erkenntnis Nummer drei: Wer sich ehrenamtlich einbringt, tut das meist in mehr als einem Bereich.

Im Sozialverband VdK sind die drei Menschen aktiv, die jeweils mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet wurden: Beisitzerin Ruth Gisela Evers und Vorsitzende Mercedes Herrmann waren bereits bei der VdK-Hauptversammlung im März geehrt worden, der stellvertretende Vorsitzende Karl-Martin Herrmann bekam die Nadel am Freitagabend angesteckt. Alle drei engagierten sich seit vielen Jahren überdurchschnittlich im Verband und bei der Organisation der Feierlichkeiten zum Volkstrauertag ein, so Ulrike Zich.

Und dann ging man zum zweiten, geselligen Teil der Veranstaltung über, heiß ersehnt nicht nur, weil hier von Schweinsbäckchen bis Nougatknödeln geschlemmt wurde. Sondern weil nun endlich Gelegenheit war, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Denn an diesem Abend war auch mehrfach angeklungen, dass der Bürgerempfang ein Dankeschön sein soll und Ansporn zum Weitermachen – aber auch Gelegenheit zur Vernetzung. Welche Ideen für neue Projekte wohl am Freitagabend zur Sprache kamen?