Die Eschenbacher haben sich in ihrem Bürgerentscheid für den Bau der geplanten Mehrzweckhalle ausgesprochen. Die Gegner wollen genau beobachten, ob auch alle anderen versprochenen Projekte im Dorf realisiert werden.

Eschenbach - Die Entscheidung ist gefallen: Eschenbach bekommt eine eigene Mehrzweckhalle. Unter dem Beifall zahlreicher Hallenbefürworter wurde am Sonntagabend im Rathaus das Ergebnis des Bürgerentscheids bekannt gegeben: 70,1 Prozent der Wähler stimmten für den geplanten Neubau, lediglich 29,9 Prozent sprachen sich für die Aufhebung des Gemeinderatsbeschlusses vom 30. Juni und damit gegen eine eigene Halle in der Voralbgemeinde aus.

 

Die Hallengegner hatten ein eigenes Bündnis geschmiedet

An der Abstimmung hatten sich 1133 Eschenbacher beteiligt, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 63,4 Prozent. Damit verfehlten die Hallengegner, die sich zum Bündnis Zukunft für Eschenbach (BZE) formiert und den Entscheid innerhalb weniger Wochen mit einer Unterschriftenaktion erwirkt hatten, ihr Ziel.

Von der guten Nachbarschaft soll auch die neue Halle getragen werden

Erleichtert und erfreut reagierte der Eschenbacher Bürgermeister Thomas Schubert auf das Ergebnis, zumal es auch sehr deutlich ausgefallen sei. „Es gibt keinen besseren Rückhalt als das Votum der Bürger“, sagte Schubert und kündigte an, noch am selben Abend die Einladungen zu einem Treffen am runden Tisch zusammen mit den Heininger Nachbarn zu verschicken. Der Nachbarort, mit dem Eschenbach gemeinsam den Gemeindeverwaltungsverband Voralb betreibt, hat zugesagt, das Eschenbacher Hallenprojekt mit maximal 800 000 Euro zu unterstützen. Im Gegenzug wollen die Nachbarn 30 Prozent der Hallenstunden in dem 19 Meter mal 31 Meter großen geplanten Neubau für ihre eigenen Vereine nutzen. Ein Modell, das bereits seit Jahren bei der gemeinsam betriebenen Voralbhalle funktioniert, die auf Heininger Markung steht.

Schubert hatte das Bauprojekt von Anfang an unterstützt, da es großen Bedarf für zusätzliche Hallenkapazitäten für den Schul- und Vereinssport, die künftige Ganztagesschule und das kulturelle Leben im Dorf gebe. Ähnlich sieht das auch der Vorsitzende des TSV-Eschenbach, Wilfried Eitle. Beispielsweise habe man das Ausweichquartier im Feuerwehrhaus diesen Sommer wegen der Hitze kaum nutzen können, und bei den Seniorennachmittagen ginge es immer viel zu eng zu.

Bernhard Sänger vom BZE pocht auf die Realisierung aller versprochenen Projekte im Dorf

Bernhard Sänger vom Bündnis Zukunft für Eschenbach, das Zweifel am errechneten Bedarf an weiteren Hallenkapazitäten der Sportvereine formulierte und befürchtete, Eschenbach könne sich mit dem Hallenbau finanziell übernehmen, bezeichnete die Wahlbeteiligung als bemerkenswert gut. Er kündigte an, die BZE werde kein schlechter Verlierer sein. Man werde sich weiter für die Streitkultur im Ort einsetzen, aber auch genau beobachten, ob die versprochenen Projekte zur Ganztagesbetreuung von Kindern, zu Angeboten für Senioren und zur Erweiterung des Gewerbeparks ebenfalls realisiert würden.