Die Uhinger Bürgerschaft hat gesprochen. Ihre Stadt wird sich an dem interkommunalen Projekt Gewerbepark Fils nicht weiter beteiligen. Mit 72,9 Prozent fiel die Ablehnung mehr als deutlich aus.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Uhingen - Die Spannung im Foyer des Uhinger Rathauses ist am Sonntagabend fast schon mit Händen zu greifen gewesen. Unmittelbar bevor Bürgermeister Matthias Wittlinger (CDU) das Ergebnis des Bürgerentscheids über eine weitere Beteiligung der Stadt am Gewerbepark Fils bekannt gab, hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Mit der Stille war es dann aber schnell vorbei, als der Schultes das Ergebnis verlas. Die Zahl der Nein-Stimmen ging im Jubel der zahlreich anwesenden Projektgegner förmlich unter.

 

3363 und damit 72,9 Prozent der Wählerinnen und Wähler votierten gegen das Vorhaben, was einerseits eine klare Ablehnung bedeutete, was aber zudem auch das notwendige Quorum von 20 Prozent deutlich übertraf. Immerhin hatten 30,7 Prozent der 10 970 Wahlberechtigten die Fragestellung „Soll die Stadt Uhingen sich an der Entwicklung des interkommunalen Gewerbegebiets ,Gewerbepark Fils‘ beteiligen?“ mit Nein beantwortet und die Marke klar geknackt.

Wittlinger, selbst ein erklärter Befürworter des gemeinsam mit Ebersbach geplanten Gewerbegebiets, zeigte sich als überaus fairer Verlierer und sprach von einem Ergebnis, „das auf guten Füßen steht“. Er hoffe, dass jetzt der Blick nach einer extrem dynamischen Zeit in allen Lagern ausschließlich nach vorne gerichtet werde und versicherte „den nun eindeutigen Auftrag zu verfolgen, die Beteiligung am Gewerbepark einzustellen“.

Die versammelte Gegnerschaft ließ derweil die Sektkorken knallen und feierte ihren Erfolg. Carsten Unger von der Planungsgruppe Nassachmühle war fast schon zu Tränen gerührt: „Es ist ein großer Erfolg, dass die Bevölkerung das Thema zu ihrem Thema gemacht hat.“ Das werde die Bürgerbeteiligung in Uhingen weiter befördern, zeigte er sich überzeugt. „Bei anderen Projekten, etwa dem Baugebiet Weilenberger Hof III, ist das noch nicht gelungen. Jetzt muss dieser Dialog fortgeführt werden“, forderte Unger.