Zur geplanten Wohnbebauung im Faurndauer Dittlau findet an diesem Mittwoch ein Bürgerforum statt. Das Vorhaben der Stadt hat schon zuvor für hitzige Debatten gesorgt.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Göppingen - Die Halle des Turnvereins im Göppinger Stadtbezirk Faurndau hat schon viele hitzige Auseinandersetzungen erlebt. An diesem Mittwochabend dürfte es in dem altehrwürdigen Gebäude einmal mehr heiß hergehen, allerdings nicht aus sportlichen, sondern aus kommunalpolitischen Gründen. Bei einem Bürgerforum, das um 19.30 Uhr beginnt, stehen die Planungen für ein mögliches Wohnbaugebiet im Dittlau zur Diskussion. Und wenn nicht alle Vorzeichen täuschen, sind viele Faurndauer – und mit ihnen etliche Jebenhausener, die eine noch höhere Verkehrsbelastung befürchten – von dem Vorhaben alles andere als begeistert.

 

Dass die Skepsis vor Ort groß ist, vor allem angesichts der angedachten Fläche von 25 Hektar auf der rund 2000 Menschen Wohnraum finden sollen, hatte sich unlängst bei einer Bezirksbeiratssitzung gezeigt. Selbst vorbereitende Untersuchungen lehnte das Gremium ab, wohl wissend dass dieser Beschluss nur empfehlenden Charakter in Richtung Gemeinderat hat. Dieser entscheidet nun, just am Tag nach dem Bürgerforum, über das Thema, und es sieht ganz danach aus, dass die Mehrheit die kalkulierten 230 000 Euro für die erforderlichen Maßnahmen inklusive eines Verkehrsgutachtens ausgeben möchte.

Renftle: Keine Untersuchungen, keine Antworten

Zumindest kristallisierte sich in einer vorbereitenden Ausschusssitzung heraus, dass die CDU, die Freien Wähler und die FDP dem Antrag der Verwaltung wohl mehrheitlich zustimmen werden. Die Redner der Fraktionen gaben jedenfalls zu erkennen, dass sie der Argumentation von Baubürgermeister Helmut Renftle folgen können. Renftle hatte erklärt, „dass wir mit dem Prozess erst ganz am Anfang stehen“. Es gehe mit den vorbereitenden Untersuchungen deshalb darum, auszuloten, inwieweit ein solches Projekt dort überhaupt realisierbar sei. „Wenn wir nicht untersuchen, können wir viele Fragen, die sich auch uns stellen, gar nicht beantworten“, fügte er hinzu.

Zumindest erste Antworten hätte man in Faurndau indes schon gerne gehabt, nachdem die Rathausspitze vor acht Wochen vorgeprescht ist. Wo gibt es Ersatz für die jetzt landwirtschaftlich genutzten Flächen? Was wird aus dem Fußballplatz des FV Vorwärts? Wie erfolgt die Verkehrsanbindung, nachdem die umliegenden Straßen eh schon überlastet sind? Wo soll die notwendige Infrastruktur für die neuen Bewohner herkommen? Und was wird aus dem längst verabschiedeten Stadtteilentwicklungskonzept? Man darf also gespannt darauf sein, ob das Bürgerforum erste Antworten wird liefern können.