Der Bezirksbeirat stimmt für den nächsten Schritt der Entwicklung des Bürgerhospitals-Arealsund des Geländes der Abfallwirtschaft an der Türlenstraße in Stuttgart-Nord. Die Ergebnisse sollen Anfang des nächsten Jahres vorliegen.

S-Nord - Für die künftige Entwicklung des Bürgerhospital-Areals und des Geländes der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) soll ein städtebaulicher Ideenwettbewerb durchgeführt werden. Diesem Vorschlag des Amts für Stadtplanung und Stadterneuerung hat der Bezirksbeirat Nord in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt, am Mittwoch hat der Umwelt- und Technikausschuss des Gemeinderats beschlossen, den Wettbewerb auszuloben.

 

Dies sei der nächste Schritt im städtebaulichen Verfahren, nachdem im Oktober vergangenen Jahres bereits der Aufstellungsbeschluss für das Areal des Bürgerhospitals gefasst worden sei, erklärte Johannes Dörle vom Stadtplanungsamt, der das weitere Vorgehen in der Bezirksbeiratssitzung vorgestellt hat. Zum Wettbewerbsgebiet gehört auch das Gelände der AWS an der Türlenstraße, das bislang nicht im Aufstellungsbeschluss erfasst ist, aber noch aufgenommen werden kann, wenn für das Betriebsgelände in absehbarer Zeit ein anderer Standort gefunden wird. Der Ideenwettbewerb, dem ein Bewerbungsverfahren für Planungsbüros vorgeschaltet werde, soll im Herbst durchgeführt werden, Anfang 2017 soll eine Jury die Gewinner bestimmen. Dörle betonte, dass die Ausschreibung des Wettbewerbs noch vor der Sommerpause im Bezirks- und Gemeinderat eingebracht werden soll.

In dem etwa acht Hektar großen Gebiet sollen mit dem Wettbewerb die städtebauliche Qualität gesichert und dabei denkmalgeschützte und erhaltenswerte Gebäude eingebunden werden, sagte Dörle. „Auch ein Bürgerhaus ist vorgesehen, wir versuchen, einen möglichst guten Standort dafür zu finden“, versicherte er. In die Ausschreibung sollen auch die Ideen einfließen, die in der Bürgerwerkstatt am 23. April erarbeitet wurden. Johannes Nöldeke von der Firma Dialog Basis, die die Bürgerbeteiligung begleitet, präsentierte den Bezirksbeiräten die Ergebnisse dieser Veranstaltung. Auf der Grundlage von fast 200 Anregungen sei versucht worden, ein Leitbild für die Planung des Gebiets zu erstellen, erklärte Nöldeke: Das Quartier solle möglichst emissionsarm, vielfältig nutzbar sowie mit bezahlbarem Wohnraum und grünen Flächen gestaltet werden.

Die Vorgaben der Stadt sind teils sehr konkret

SPD-Bezirksbeirat Sebastian Sage warf die Frage auf, wofür man angesichts der vielen Vorgaben und einem bereits weitgehend feststehenden städtebaulichen Konzept noch einen Ideenwettbewerb brauche. Dem schloss sich Jürgen Klaffke (SÖS-Linke-Plus) an: „Es geht jetzt nicht mehr um Ideen, sondern um die Umsetzung.“

Johannes Dörle erklärte, dass das Gelände vielschichtige Fragestellungen aufwerfe und auch in die Umgebung zwischen Gäubahntrasse und Heilbronner Straße eingebunden werden solle. Die teils schon recht konkreten Pläne der Stadt, etwa welche Gebäude erhalten bleiben oder wie viele Sozialwohnungen gebaut werden sollen, würden in der Ausschreibung berücksichtigt: „Wir werden den Büros nichts vorgeben, was nicht umgesetzt werden kann.“

Letztlich stimmte der Bezirksbeirat bei zwei Enthaltungen dafür, die Ausschreibung des Ideenwettbewerbs zu erarbeiten. Das Geld dafür wurde schon im Doppelhaushalt 2014/15 bereitgestellt, 192 500 Euro sollen nun in den aktuellen Haushalt übertragen werden, um die Planungen vorantreiben zu können.