Der Bezirksbeirat Mitte stimmt gegen die Sparpläne des Klinikums – ändern wird das nichts.

Böblingen: Marc Schieferecke (eck)

S-Mitte - Spätestens 2022 wäre es ohnehin so gekommen: Das Bürgerhospital wird aufgegeben. Das gesamte Krankenhaus zieht um an die künftigen Großstandorte Bad Cannstatt und Katharinenhospital. So soll es nun schon 2015 geschehen, weil damit Millionen gespart werden, die sonst in dringende Sanierungen des Bürgerhospitals investiert werden müssten.

 

Was die Stadtmitte betrifft, gibt es einen Einspruch gegen den Bau- und Sparplan: Der Bezirksbeirat lehnt das Vorhaben mit großer Mehrheit ab, auch wenn das Veto aller Voraussicht nach nichts ändern wird. Dem Gemeinderat scheint die Aussicht zu verlockend, insgesamt 18 bis 23,3 Millionen Euro zu sparen – je nach Rechenart. Auch wenn diese Ersparnis mit hohem Aufwand und einem Kuriosum erkauft ist: Am Katharinenhospital soll ein fünfstöckiges Gebäude provisorisch aufgebaut und schon nach wenigen Jahren wieder abgerissen und weiterverkauft werden. Möglich macht dies eine spezielle Modulbauweise.

Den Bezirksbeiräten missfällt an diesem Plan so gut wie alles. Wenn überhaupt Interimsbau, hätten sie den Standort gern innerhalb des Klinikgrundstücks verschoben, um keine Frischluftschneise zu versperren. Allerdings waren die Alternativen geprüft und verworfen worden. Entweder sprachen die Kosten gegen eine Verschiebung oder Fragen des Alltagsbetriebs – besonders drastisch jene, dass belegte Krankenbetten nicht unter freiem Himmel zwischen den Bauten hin- und hergeschoben werden können. Auch hat der Bezirksbeirat grundsätzliche Bedenken: Gegenüber der Klinik hat die Uni Bauten errichtet, die nach wenigen Jahren wieder abgerissen werden sollten. Sie stehen seit 1961.