Böblingen: Leonie Schüler (lem)

Ebenso kommt für die Telekom nicht in Frage, das Sankt-Gallener-Modell als Pilotprojekt durchzuführen. „Das Konzept ersetzt kein Mobilfunknetz, sondern es ist ein Wlan-Netz, das zusätzlich zu den Mobilfunkantennen der Netzanbieter betrieben wird“, so der Pressesprecher. Es handele sich also um ein zusätzliches Netz. Es könne das Mobilfunknetz zwar entlasten, aber nicht ersetzen. Da es auch noch die Mobilfunknetze anderer Netzbetreiber gebe, seien die Wohnungen in Sankt Gallen mitnichten funkfrei. „Außerdem ist ein solches Szenario von den Kunden gar nicht gewünscht. Wo ein Anbieter die Inhouse-Versorgung nicht anbieten kann, wird er durch Kundenverlust abgestraft. Die Menschen wollen heute immer und jederzeit ihr Handy nutzen können.“

 

Wann der Sendemast in Betrieb gehen soll, steht laut Jodl noch nicht fest. Die Baugenehmigung wurde von der Stadt bereits im vergangenen August erteilt. Was allerdings noch aussteht, ist die Baufreigabe. Solange diese nicht erteilt ist, kann die Telekom nicht mit dem Bau beginnen. Diese kann sich noch eine Weile hinziehen, denn: „Wir warten erst noch die Entscheidung des Petitionsausschusses ab“, sagt Erwin Grimme. Im vergangenen Juni hatte die Bürgerinitiative mit 400 angefügten Unterschriften beim Landtag eine Petition eingereicht, um das Bauvorhaben am Spechtweg zu verhindern. Eine Entscheidung ist laut dem Leiter des Petitionsbüros noch offen. Ob das Thema bei der nächsten Sitzung Anfang März behandelt werde, stehe auch noch nicht fest. Die Stadtverwaltung versichert, sich an der Empfehlung des Landtags zu orientieren. „Wenn der Petitionsausschuss zu einem anderen Ergebnis kommt, muss man neu über den Standort nachdenken“, sagt Erwin Grimme.