Eine Bürgerinitiative gegen einen Funkturm wendet sich jetzt an den Bürgermeister. Der geplante Mast stehe zu nahm am Kindergarten.

Weil der Stadt - In Weil der Stadts kleinem Stadtteil Münklingen wenden sich Bürger weiter gegen den geplanten Funkmasten der „Deutsche Funkturm“, einer Tochterfirma der Telekom. 170 Meter Luftlinie sei es zum Kindergarten und zur Schule, hat Eckart Reimers ausgemessen. „So etwas geht gar nicht“, sagt der Sprecher der Bürgerinitiave. Weitere 300 Bürger teilen offenbar Reimers Meinung und haben das mit ihrer Unterschrift bekundet, die die Bürgerinitiative nun an den Weil der Städter Bürgermeister Christian Walter weitergegeben hat. „Unsere Forderung lautet, dass der Bürgermeister diesen Standort verhindert“, sagt Eckart Reimers.

 

Walter: Wir nehmen die Sorgen über die Strahlung ernst

Christian Walter kündigt an, in dem Konflikt vermitteln zu wollen. Man sei da in einer Zwickmühle – die einen klagen über Funklöcher, auf der anderen Seite sind die Bürger gegen Funkmasten. „Wir nehmen die Sorgen über die Strahlung ernst“, sagt der Bürgermeister. Wenn aber fast ein Drittel der Münklinger Bevölkerung unterschrieben hat, sei das natürlich eine Hausnummer.

Zugleich dämpft Walter aber die Erwartungen. Das Grundstück, das die Funkturm pachten will, ist privat. „Bei der Baugenehmigung können wir nur prüfen, ob alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind“, erklärt er. „Wir als Stadtverwaltung haben da keinen Ermessensspielraum.“ Derzeit prüft die Naturschutzabteilung des Böblinger Landratsamts die Auswirkungen auf die Natur.

Eckart Reimers betont, dass er nicht einfach nur gegen den Funkmasten sei. „Unsere bevorzugte Lösung ist es, Hochspannungsmasten mit Funkanlagen zu versehen“, sagt der Münklinger. „Vier Hochspannungsmasten gibt es bereits hier im Ort.“ Diesen Vorschlag nimmt der Bürgermeister Christian Walter nun mit und will Gespräche mit der Deutschen Funkturm führen.

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In Münklingen ist der geplante Standort beim Panoramaweg, oberhalb des Orts. 23 Infotafeln haben die Vertreter der Bürgerinitiative dort aufgestellt, um auf Auswirkungen der Funkstrahlung aufmerksam zu machen. „Ich würde mein Kind nicht in einen Kindergarten schicken, wenn sich im Umkreis von 250 Metern eine Mobilfunkanlage befindet“, zitieren sie da zum Beispiel einen Professor.

Die Deutsche Funkturm hatte unserer Zeitung schon im September mitgeteilt: „Ziel ist es, die Versorgung im Ortsteil Münklingen zu verbessern.“ Die Bundesnetzagentur werde überprüfen, dass die elektromagnetischen Felder die Grenzwerte nicht überschreiten. 4G werde da installiert, nicht 5G. Eckart Reimers glaubt das nicht. „Wenn der Mast erst mal steht, werden sie klammheimlich 5G nachrüsten“, sagt er.