Vor der Alten Seegrasspinnerei in Nürtingen, wo Verkehrsminister Winfried Hermann am Dienstagabend bei einer Veranstaltung sprach, haben Fluglärmgegner gegen die neue Flugroute am Stuttgart Airport und für die Einhaltung eines Kompromisses demonstriert.
Fluglärmgegner haben am Dienstagabend vor der Alten Seegrasspinnerei in Nürtingen gegen die neue Flugroute demonstriert, weil sie sich besonders in den Tagesrandzeiten massiv gestört fühlen. Eingeladen hatte die Bürgerinitiative „Vereint gegen Fluglärm“, bei der sich rund 250 Teilnehmer angemeldet hatten. „Vor über zwei Monaten hat die Fluglärmkommission des Flughafens Stuttgart mit deutlicher Mehrheit beschlossen, dass die neue Flugroute zwischen 6 und 8 Uhr morgens nicht beflogen werden soll. Dies wäre zwar nur ein Teilerfolg für uns Gegner, aber immerhin ein gangbarer Kompromiss“, beklagt Rolf Keck, der Sprecher der Bürgerinitiativen: „Leider ist seither aber nichts für die Umsetzung des Kompromisses geschehen.“
Dialog mit dem Minister
Die Bürgerinitiativen sind überzeugt, dass die konsequente Umsetzung dieses Kompromisses einen wichtigen Beitrag zu einer Befriedung der Region leisten würde. Allerdings befürchten sie, „dass die Entscheidung wohl ausgesessen wird, obwohl Verkehrsminister Winfried Hermann versprochen hat, sich für diesen Kompromiss einzusetzen“. Für Rolf Keck ist klar: „Solange sich der Vorsitzende der Kommission, Christof Bolay, nicht zielgerichtet mit der Umsetzung der Entscheidung seines Gremiums befasst, ist es die Aufsichtspflicht des Verkehrsministeriums, sich um die dringende Umsetzung zu kümmern.“
Die Demonstrierenden hatten Ort und Termin ihrer Kundgebung sehr bewusst gewählt, weil Verkehrsminister Winfried Hermann an diesem Abend zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel in einer Veranstaltung der Grünen in der Seegrasspinnerei über Bahnthemen referierte. „Uns war es wichtig, dass der Minister unsere Haltung aus erster Hand mitbekommt. Das gehört für uns zu einer lebendigen Demokratie“, betonte Rolf Keck. Und auch wenn sich Hermann nicht eindeutig positioniert habe, hätten die Demonstrierenden den kurzen Dialog mit dem Minister begrüßt.