Der 32-jährige Herrenmaßschneider Andreas Hildebrand kandidiert bei der Wahl in Eberdingen. Bewusst ist ihm, dass dabei vor allem ein Punkt thematisiert werden dürfte.

Auf dem Kandidatenkarussell zur Bürgermeisterwahl in Eberdingen hat ein weiterer Interessent Platz genommen. Andreas Hildebrand möchte die Nachfolge von Peter Schäfer antreten, der frühzeitig aus dem Amt scheidet, weshalb am 4. Dezember über einen neuen Rathauschef abgestimmt wird. Vor Hildebrand hatten bereits Michael Kara, aktuell Schultes in Oggelshausen bei Biberach, sowie der Jurist und Eberdinger Freie-Wähler-Gemeinderat Carsten Willing ihren Hut in den Ring geworfen.

 

Hildebrand engagiert sich wie Willing lokalpolitisch in Eberdingen. Der 32-Jährige hat den Vorsitz des CDU-Ortsverbands inne, betont aber, als parteiunabhängiger Kandidat anzutreten. „Es geht bei dem Amt darum, die beste Lösung im Wettstreit der Ideen zu finden. Parteipolitik ist hier fehl am Platz“, erklärt Hildebrand, der gelernter Herrenmaßschneider ist, bei Breuninger Abteilungsleiter war, danach als Selbstständiger sein Geld verdiente und sich inzwischen coronabedingt hauptsächlich um Haus und Familie kümmert. Er macht jedoch zugleich keinen Hehl daraus, dass er von den Christdemokraten in Eberdingen unterstützt wird.

Klar ist ihm, dass im Wahlkampf der Umstand thematisiert werden dürfte, dass er keine klassische Verwaltungskarriere vorweisen kann. „Das ist für mich allerdings nicht entscheidend. Man kann sich in die Aufgabe hineinarbeiten und hat auch seine Amtsleiter zur Seite. Wichtig ist doch, dass man sein Team motivieren und auf Ziele einschwören kann“, betont er. Davon abgesehen habe er in seinem Berufsleben schon Verwaltungsaufgaben übernommen und könne seine betriebswirtschaftlichen Erfahrungen in die Waagschale werfen.

Vor allem zwei Gründe gaben den Ausschlag

Aufgewachsen ist Hildebrand im Schwarzwald. Seine Ausbildung absolvierte er am Staatstheater in Stuttgart. Er lebte bis vor Kurzem in Rutesheim, ehe er Anfang des Jahres nach Eberdingen-Nussdorf umzog, wo die Familie gebaut hat. Dass er sich nun als Bürgermeister bewirbt, hat speziell zwei Gründe. Er warb bei den Kommunalwahlen 2019 um Stimmen. „Das hat Spaß gemacht, auf die Leute zuzugehen“, sagt er. Außerdem sei ihm bei der Arbeit als Elternvertreter in der Kita aufgefallen, dass doch einige Dinge im Ort verbesserungswürdig seien.