Margit Riedinger, die Lebenspartnerin des Verwaltungsbürgermeisters Werner Wölfle, ist auch seine Referentin. Das soll sich ändern.

Stuttgart - Der Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle (Grüne) kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nach der harschen Kritik an der von ihm versehentlich fehlgeleiteten Handynachricht soll der 58-Jährige Medienberichten zufolge seine Lebenspartnerin Margit Riedinger, ebenfalls Mitglied der Grünen, unzulässig protegiert haben. Die 45-Jährige arbeitet seit Jahren als persönliche Referentin des Bürgermeisters für allgemeine Verwaltung und Krankenhäuser - bis August für den ins Staatsministerium gewechselten Klaus-Peter Murawski, seit wenigen Wochen nun für Werner Wölfle.

 

Aus dem Rathaus verlautete am Donnerstag, Wölfle könne kein Vorwurf aus der personellen Konstellation in seinem Referat gemacht werden. Sein Amtsvorgänger Murawski habe eine seiner Sekretärinnen mit ins Staatsministerium genommen, die zweite habe in ein anderes Referat gewechselt. Bei seinem Amtsantritt am 15. August habe er nur seine Lebenspartnerin als Referentin vorgefunden. Wegen der notwendigen Einarbeitung habe er auf deren Hilfe nicht verzichten können. Zugleich wird betont, dass Riedinger nach der Einarbeitungsphase auf einen anderen Arbeitsplatz in der Stadtverwaltung wechseln werde - die Gespräche darüber seien seit Wölfles Wahl zum Bürgermeister im Gange. Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung hat es Oberbürgermeister Wolfgang Schuster jetzt Wölfle und seiner Lebenspartnerin überlassen, den passenden Zeitpunkt für diesen Wechsel selbst festzulegen.

Kritische Stimmen in Kreisen des Gemeinderats hat überdies die Tatsache hervorgerufen, dass Margit Riedinger, die als Beamtin bei der Stadt arbeitet, nach dem Besoldungsrecht künftig ein höheres Gehalt bekommt. Wölfle selbst hatte als Verwaltungsbürgermeister die entsprechende Beschlussvorlage, von der insgesamt 15 städtische Beamte profitierten, unterzeichnet. Er habe eingeräumt, dass es besser gewesen wäre, OB Schuster um die Unterzeichnung zu bitten.