Mit zwei Dreierpacks am 28. Januar und am 4. Februar beginnt im Kreis Göppingen ein Bürgermeister-Superwahljahr. Von den Amtsinhabern hat bis jetzt nur Daniel Frey in Wangen Konkurrenz

Region: Andreas Pflüger (eas)

Kreis Göppingen - Insgesamt 38 selbstständige Kommunen bilden den Landkreis Göppingen. In 16 davon gehen im nächsten Jahr die Amtszeiten der Rathauschefs zu Ende. Nachdem in Bad Überkingen bereits Anfang Dezember gewählt worden ist, wobei der amtierende Schultes Matthias Heim ohne Konkurrenz auf 97,8 Prozent der Stimmen kam, finden 2018 also noch 15 weitere Urnengänge in den Städten und Gemeinden des Stauferkreises statt. In 14 Fällen kandidieren die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister wieder. Unsere Zeitung gibt eine Übersicht, wo an welchen Sonntagen gewählt wird.

 

Mit einem Dreierpack beginnt das Super-Wahljahr bereits am 28. Januar. An diesem Termin will es in Albershausen Jochen Bidlingmaier wieder wissen. Der 36-Jährige hatte vor acht Jahren den in den Ruhestand gehenden Hermann Hering beerbt. Obwohl Bidlingmaier gegen vier Mitbewerber antrat, kam er seinerzeit auf stattliche 83,3 Prozent der Stimmen. Dieses Mal sieht es für ihn hingegen nach einem echten Solo aus. Zumindest hat bislang noch kein weiterer Interessent seinen Hut in den Ring geworfen. Allerdings läuft die Bewerbungsfrist noch bis zum 2. Januar.

In Eschenbach wird ebenfalls am 28. Januar gewählt. Und wie sein Kollege Bidlingmaier muss auch Thomas Schubert noch keinen Konkurrenten fürchten, wobei in der Voralbgemeinde Bewerbungen noch bis zum 3. Januar möglich sind. Der 56 Jahre alte Schubert strebt seine vierte Amtszeit an. Bei seiner Wiederwahl im Jahr 2010 hatte er keinen Gegenkandidaten, erhielt aber mit 98,7 Prozent einen großen Vertrauensbeweis durch die Bevölkerung.

Den Auftaktsonntag macht die Wahl im Eschenbacher Nachbarort Schlat komplett. Dort verantwortet seit 2010 Gudrun Flogaus die Geschäfte der Verwaltung. Die 56-Jährige schlug damals im ersten Wahlgang drei Konkurrenten aus dem Feld und brachte es bei einer Wahlbeteiligung von 76,9 Prozent immerhin auf einen Stimmenanteil von 77,9 Prozent. Flogaus weiß ebenfalls erst am späten Abend des 2. Januar, ob sie sich erneut einem echten Wahlkampf stellen muss. Bisher ist sie ohne Gegner.

Eine weitere Abstimmungstriade bilden eine Woche später Gingen, Ottenbach und Wangen. Am 4. Februar stellt sich dabei in Gingen zum zweiten Mal Marius Hick den Wählerinnen und Wählern. Der 51-Jährige hatte 2010 Lothar Schober als Bürgermeister abgelöst, der nicht mehr angetreten war. Gegen vier Konkurrenten konnte sich Hick mit 70 Prozent durchsetzen. In Gingen ist am 8. Januar Bewerbungsschluss. Noch gibt es keine anderen Kandidaten.

In Ottenbach wird am ersten Februarsonntag ebenfalls gewählt. Oliver Franz strebt seine dritte Amtsperiode an. Vor acht Jahren war er ohne Gegenkandidat mit 98,7 Prozent der Stimmen erstmals als Rathauschef bestätigt worden. Und obwohl die Bewerbungsfrist in Ottenbach ebenfalls erst am 8. Januar endet, deutet bis jetzt nichts darauf hin, dass der 48-Jährige noch einen Herausforderer bekommen könnte.

Das ist in Wangen anders. Bis zum 10. Januar sind Interessenten, die Daniel Frey als Bürgermeister ablösen wollen, gefordert, sich zu melden. Martin Gundelach aus Nusplingen hat das, wie berichtet, bereits getan. Frey amtiert in Wangen seit acht Jahren und brachte es 2010 gegen drei offizielle Kontrahenten auf 56,6 Prozent. Der schärfste Widersacher des 40-Jährigen war allerdings sein Vorgänger Werner Stöckle, der auf eine neuerliche Kandidatur verzichtet hatte. Ohne auf dem Stimmzettel zu stehen, wählten ihn 30 Prozent der Bürger.

Keinen Gegner hat bisher Matthias Nägele, der am 25. Februar zum zweiten Mal Bürgermeister von Böhmenkirch werden möchte. Der 36-Jährige hatte sich vor acht Jahren mit 92,5 Prozent klar gegen drei Mitbewerber behauptet und folgte auf Jürgen Lenz, der in Pension gegangen war. Bewerbungsschluss in Böhmenkirch ist aber erst am 29. Januar.

In Wiesensteig geht das Rennen um den Schultesposten offiziell vom 30. Dezember bis zum 5. Februar. Gebhard Tritschler hat aber längst bekannt gegeben, dass er nach der Wahl am 4. März im sogenannten Städtle weitermachen möchte. Der 52-Jährige, der zuvor acht Jahre lang Rathauschef im benachbarten Mühlhausen war, verwies in Wiesensteig mit 97,7 Prozent der Stimmen den Dauerkandidaten Hartmut Hering klar in seine Schranken.

Bis zum 12. Februar muss die Adelberger Bürgermeisterin Carmen Marquardt abwarten, ob nur ihr Name am 11. März auf dem Wahlzettel steht. Die 47-Jährige, die 2010 mit 60,7 Prozent den Amtsinhaber Wolf-Dieter Hermann vom Podest gestoßen hatte, ist bis jetzt zwar noch konkurrenzlos. Es gibt in der Schurwaldgemeinde aber Gerüchte, dass sich das ändern könnte.

In Eislingen stellt sich Oberbürgermeister Klaus Heininger – gewählt wird dort ebenfalls am 11. März – auf eine solche Situation ohnehin ein. Die Große Kreisstadt wird immer attraktiver und hat noch einiges vor. Die Bewerbungsphase läuft vom 30. Dezember bis zum 14. Februar. Der 56-Jährige, der zuvor Schultes von Birenbach war, hatte vor acht Jahren im zweiten Wahlgang mit 60,4 Prozent gegen den Kuchener Rathauschef Bernd Rößner gewonnen.

In Mühlhausen im Täle peilt Bernd Schaefer seine zweite Amtszeit an. 2010 setzte sich der 44-Jährige im zweiten Wahlgang mit 49,9 Prozent unter anderem gegen Herbert Juhn durch, der jetzt Schaefers Kollege in Bad Ditzenbach ist. Gewählt wird in Mühlhausen am 15. April.

In Donzdorf endet die Wahlperiode für Bürgermeister Martin Stölzle am 14. Juli. Wann zuvor gewählt wird und wie sich die Bewerbungsphase gestaltet, legt der Gemeinderat voraussichtlich Ende Januar fest. Der 56 Jahre alte Stölzle tritt in der 11 000-Einwohner-Stadt zum vierten Mal an und kam beim vergangenen Mal ohne andere Bewerber auf 90,2 Prozent.

In der kaum kleineren Nachbarkommune Süßen strebt Marc Kersting seine zweite Amtsperiode an. Der 48-Jährige folgte vor acht Jahren Wolfgang Lützner nach, der zum Oberbürgermeister von Böblingen gewählt worden war. Kersting kam seinerzeit im zweiten Wahlgang gegen zwei Konkurrenten auf 60,3 Prozent. Heuer wird in Süßen am 6. Mai gewählt.

Kürzlich hat sich in Birenbach auch Frank Ansorge erklärt. Der 51-Jährige will seiner ersten Legislatur eine zweite hinzufügen, nachdem die Wählerinnen und Wähler am 17. Juni ihre Stimmen abgegeben haben. Ansorge behauptete sich vor acht Jahren mit 51,5 Prozent gegen zwei Mitbewerber, ist aber – zumindest im Gemeinderat – nicht ganz unumstritten.

In Schlierbach wird erst nach den Sommerferien abgestimmt. Und auch wenn der Termin noch nicht feststeht, ist bereits sicher, dass Paul Schmid als Schultes abgelöst wird. Nach vier Amtszeiten ist für den 65-Jährigen am 13. November endgültig Schluss.