Der Esslinger Betriebswirt und Konzessionsmanager Andreas Jarolim (CDU) will am 17. März Nachfolger des scheidenden Bürgermeisters Nicolas Fink in Aichwald werden. Er trifft auf eine noch unbekannte Mitbewerberin.

Aichwald - Der Nebel über dem Schurwald lichtet sich langsam. Wenn die Einwohner der Gemeinde Aichwald am 17. März zur Wahl eines neuen Bürgermeisters oder einer neuen Bürgermeisterin aufgerufen sind, dann werden auf den Stimmzetteln zumindest zwei Namen stehen. Während die unbekannte Kandidatin, die sich schon vor Wochen offiziell beworben hat, das Geheimnis um ihren Namen immer noch nicht lüften will, hat am Mittwoch der 34 Jahre alte Esslinger Betriebswirt und Innovationsmanager Andreas Jarolim (CDU) seinen Hut in den Ring geworfen.

 

Mit offenem Visier

Jarolim will mit offenem Visier in das Rennen um die Nachfolge des scheidenden Bürgermeisters Nikolas Fink (SPD) gehen. Fink, der die Geschicke der 7500 Einwohner zählenden Schurwaldgemeinde seit dem Jahr 2006 geleitet hat, wechselt als Nachrücker für den sich aufs Altenteil zurückziehenden SPD-Abgeordneten Wolfgang Drexler in den Stuttgarter Landtag.

Obwohl CDU-Mitglied, will Andreas Jarolim erklärtermaßen nicht über das Parteibuch in das Aichwalder Rathaus einziehen. Zwar habe er im Vorfeld schon Gespräche in Aichwald geführt, aber noch nicht ausdrücklich um die Unterstützung der örtlichen CDU geworben, sagt er. „Ich habe ein gutes Gefühl und hoffe, dass ich unterstützt werde“, so der Bewerber. Unabhängig davon würden alle Aichwalder Gemeinderäte in den kommenden Tagen ein Schreiben von ihm erhalten, in dem er sich und sein Anliegen vorstelle.

Die Kommunalpolitik ist dem 34-Jährigen, der als Konzessionsmanager beim Energieversorger Netze BW in Stuttgart arbeitet, kein Buch mit sieben Siegeln. In seiner Geburtsstadt Esslingen sitzt Jarolim auf Vorschlag der CDU seit beinahe fünf Jahren als beratendes Mitglied im Ausschuss für Bildung, Erziehung und Soziales im Gemeinderat. Zuvor war er in gleicher Funktion im Kulturausschuss tätig. Seine parteipolitischen Wurzeln hat Jarolim in der Jungen Union, wo er vom Jahr 2009 an sieben Jahre lang als Finanzreferent die Kasse des JU-Kreisverbands Esslingen geführt hat. 2009 ist Jarolim, der in einer Pressemitteilung die Hobbys Tennis, Skifahren, Wandern, Reisen und Politik angibt, in den Vorstand des CDU-Stadtverbands Esslingen gewählt worden, dem er immer noch angehört.

„Nicht auf den Lorbeeren ausruhen“

Auch die kommunalpolitische Fragestellungen in Aichwald sind ihm geläufig, seien es die Lücken im schnellen Internet oder die sanierungsbedürftigen Schulgebäude in Aichelberg und Aichschieß. „Die Ausgangslage ist gut, Aichwald steht hervorragend da“, stellt Jarolim ausdrücklich fest. Allerdings dürfe man sich auf den Lorbeeren auch nicht ausruhen, sagt der 34-Jährige, der sich von Berufs wegen – für die Netze BW hat Jarolim mehrere Kommunen in Angelegenheiten der Strom- und Gasnetzversorgung betreut – mit Fragen der kommunalen Infrastruktur bestens vertraut wähnt.

Mit vorformulierten Lösungen will Jarolim gleichwohl nicht in den Wahlkampf ziehen. „Um das Richtige zu tun, werde ich hinhören und verschiedene Menschen und Meinungen unvoreingenommen kennenlernen“, hat er sich vorgenommen. Um sich mit der kommunalpolitischen Befindlichkeit vertraut zu machen, will er in den letzten Wochen vor der Wahl möglichst viele Veranstaltungen im Ort besuchen und auch das Gespräch an den Haustüren suchen. Ein Internet-Auftritt, auf dem er sich und seine Motivation vorstellt, ist seinen Worten zufolge noch in Arbeit.

Ob es beim Zweikampf um das Amt bleibt, entscheidet sich am Montag, 18. Februar. Dann endet die Bewerbungsfrist.