In Aidlingen steht am 29. September die Bürgermeisterwahl an. Ekkehard Fauth tritt nach 24 Jahren nicht mehr an. Nun stellt sich mit Helena Österle eine erste Interessentin vor. Offiziell beworben hat sich die 46-Jährige aber noch nicht.
Helena Österle erwägt eine Kandidatur bei der Bürgermeisterwahl in Aidlingen und ist derzeit in der Heckengäugemeinde unterwegs, um sich vorzustellen und auszutauschen. „Wie gut ich nach Aidlingen passen würde und umgekehrt diese schöne Gemeinde zu mir, versuche ich derzeit in persönlichen Gesprächen herauszufinden“, teilt die 46-Jährige mit. Eine solche Bewerbung wolle sorgfältig überlegt sein. „Weshalb ich mir den gesamten Monat Juli Zeit lasse für einen direkten, unvoreingenommenen Austausch mit sämtlichen am Aidlinger Ratstisch vertretenen Fraktionen und weiteren Bürgerinnen und Bürgern.“
Helena Österle ist Leiterin der Abteilung Liegenschaften bei der Stadt Calw, außerdem lenkt sie als hauptamtliche Ortsvorsteherin die Geschicke der Stadtteile Stammheim und Holzbronn. Die 46-Jährige ist verheiratet und hat zwei Kinder (Jahrgang 2004 und 2008).
Interessentin sucht den Konsens
Seit 2021 gehört Österle der CDU an. „Das macht mich politisch berechenbar“, sagt sie, „dennoch schwebt mir keine Bewerbung im Namen meiner Partei vor, sondern ich würde nur dann antreten wollen, wenn mir mehrere politische Gruppierungen aus dem demokratischen Spektrum die erforderliche Kompetenz und damit Wählbarkeit als Bürgermeisterin attestieren.“ Bis Ende Juli wolle sie die programmatischen Schnittmengen mit allen sechs Fraktionen ausloten. „Ich glaube, angesichts der Herausforderungen, die Aidlingen bevorstehen, bedarf es jetzt eines breiten, tragfähigen Konsenses über Fraktionsgrenzen hinweg“, so Österle. „Je mehr Schultern, desto eher werden sich die gewichtigen Aufgaben stemmen lassen.“
Nach dem Studium an der Hochschule für öffentliche Verwaltung mit Abschluss zur Diplom-Verwaltungswirtin im Jahr 2002 hat Helena Österle in der städtischen Wirtschaftsförderung der Stadt Nagold gearbeitet, unterbrochen durch zwei Elternzeiten von 2004 bis 2006 sowie von 2008 bis 2010, als ihre beiden Kinder zur Welt kamen. Seit bald 25 Jahren ist sie mit Rudolf Österle verheiratet. Ab 2011 widmete sie sich in Nagold touristischen Belangen, von 2015 bis 2017 als Leiterin des Sachgebiets Tourismus und stellvertretende Leiterin des Amtes für Kultur, Sport und Tourismus.
Viele Jahr auf dem Rathaus in Nagold, seit 2022 in Calw
2017 wechselte Österle innerhalb der Nagolder Stadtverwaltung ins Sachgebiet Liegenschaften und übernahm von 2019 bis 2021 die Leitung dieses Sachgebietes. Zudem absolvierte sie in dieser Zeit nebenberuflich den Studiengang „Master of Arts -Public Management“ an der Hochschule Kehl. Anfang 2022 verantwortete sie als Wirtschaftsbeauftragte das Standortmarketing und Gewerbeflächenmanagement der Stadt Nagold.
Im April 2022 wechselte Österle zur Stadt Calw. Dort leitet sie die Abteilung Liegenschaften, außerdem ist sie Ortsvorsteherin in Stammheim und Holzbronn. „Ich hätte mir keine bessere Vorbereitung auf das Bürgermeisteramt vorstellen können und bin dankbar, dass ich weitere wertvolle Berufserfahrung sammeln durfte, nicht zuletzt durch die Leitung zweier kommunalpolitischer Gremien: der Ortschaftsräte von Stammheim und Holzbronn“, bilanziert Österle.
Ekkehard Fauth tritt altersbedingt nach 24 Jahren als Bürgermeister bei der Wahl am 29. September nicht erneut an. Dies hatte er bereits Anfang 2023 bekannt gegeben.