In der Gemeinde Auenwald wird am Sonntag auch der Bürgermeister gewählt. Der Amtsinhaber, Karl Ostfalk, hat zwei ernsthafte Konkurrenten.

Auenwald - Auch in Auenwald ist am Sonntag ein besonderer Wahltag. Denn nicht nur in der Backnanger Nachbarschaft wird am Tag der Landtagswahl ein neues Stadtoberhaupt gekürt, auch Auenwald wählt an diesem Sonntag seinen neuen – oder in dem Fall möglicherweise auch wieder den alten – Bürgermeister. Denn der Amtsinhaber Karl Ostfalk hatte gleich als erster Kandidat seine Bewerbung für eine weitere Amtsperiode samt aller nötigen Formalien kundgetan und steht damit auf dem Wahlzettel für die anstehende Schulteswahl ganz oben.

 

Der 62-Jährige ist seit 2005 Chef im Auenwalder Rathaus und hat bereits eine locker im ersten Wahlgang gegen zwei Konkurrenten gewonnene Wiederwahl hinter sich. Immerhin 81,1 Prozent der zur Urne geschrittenen Wähler haben 2013 ihr Kreuz hinter seinem Namen gemacht.

Rathauschef Karl Ostfalk zählt Erfolge aus den vergangenen 16 Jahren auf

Bei der in der vergangenen Woche über YouTube gestreamten offiziellen Kandidatenvorstellung für die nun anstehende Wahl hat Ostfalk in seiner 15-minütigen Bewerbungsrede verkündet, er wolle in seiner dritten Amtszeit „mit ganzer Kraft unser schönes Auenwald erfolgreich weiter gestalten“. Zu optimieren gebe es immer noch etwas, auch wenn er in den vergangenen 16 Jahren längst viele Aufgaben und Projekte angepackt und erfolgreich umgesetzt habe. Ein Pfund, mit dem der Amtsinhaber wuchert: In seiner Zeit als Rathauschef sei die Zahl der versicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Auenwald von einst knapp 700 auf nunmehr rund 1000 angestiegen.

Der Zweite im Bunde der Bewerber um das höchste Amt im Auenwalder Rathaus ist Kai-Uwe Ernst aus Berglen. Der 26-Jährige ist Sachbearbeiter beim Finanzamt Waiblingen und mit deutlichem Abstand der Jüngste unter den Kandidaten. Trotz seines jungen Alters blicke er auf zehn Jahre Berufserfahrung zurück, verkündete er in seinem Beitrag für die virtuelle Vorstellungsrunde. Er habe jüngst sein Studium an der dualen Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg erfolgreich abgeschlossen. „Es darf nicht sein, dass Anfragen, egal von wem, über Wochen, Monate oder sogar Jahre oder zum Teil komplett unbeantwortet bleiben“, verkündete er forsch und auf gewisse „Kommunikationsschwierigkeiten“ mit dem amtierenden Rathauschef verweisend, von denen er erfahren habe. Ernst will „Liegengebliebenes anpacken“, falls er in Auenwald gewählt wird – zum Beispiel den eigentlich längst beschlossenen Chillplatz für Jugendliche.

Der Chillplatz ist Thema bei mehreren Bewerbern

Matthias Bacher hat in seiner 15-minütigen Präsentation versprochen, er wolle ein „lebendiges und zukunftsfähiges Auenwald“ ermöglichen. Der 58-jährige Maschinenbauer ist ein Einheimischer und lebt samt Familie in Mittelbrüden. Jener bisher nicht realisierte Chillplatz tauchte auch in seiner Präsentation auf. Ein Jugendlicher habe ihm die Befürchtung mitgeteilt, dass der wohl noch so lange auf sich warten lasse, bis keiner seiner Altersgruppe mehr einen brauche. Bedarf sieht Bacher auch im Angebot für Ältere, etwa in Sachen Seniorensport oder innerörtlichem Einkaufsbus. Zudem wolle er sich für stabile und schnelle Internetverbindungen in allen Teilorten stark machen.

Der Vierte im Bunde der Bewerber fürs höchste Amt in Auenwald ist bei der virtuellen Kandidatenvorstellung samt nachfolgender Fragerunde zu kommunaler Zukunftsvision, der Schaffung bezahlbaren Wohnraums oder innerörtlichen Verkehrsproblemen nicht mit von der Partie gewesen. Seinen Hut in den Ring geworfen hat auch der aus einigen erfolglosen, teils skandalbehafteten Bewerbungen bekannte Samuel Speitelsbach. Sollte in der 6700-Seelen-Kommune im ersten Wahlgang kein Kandidat die absolute Mehrheit erreichen, dann folgt am Sonntag, 28. März, der zweite Wahlgang, bei dem die einfache Mehrheit für die Eroberung des Bürgermeistersessels reicht.