Der FDP-Kandidat wird in der Stichwahl zum Bürgermeister gewählt Er erhielt 57,3 Prozent der Stimmen. Am 7. März tritt er sein Amt an. Seine Gegenkandidatin Margit Holzwarth hatte immerhin auf 41, 7 Prozent aufgeholt.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Magstadt - Um 18.40 Uhr am Sonntag stand das Ergebnis fest: Florian Glock ist mit 57,3 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister von Magstadt gewählt worden. Margit Holzwarth von der Freien Liste Magstadt kam auf 41,65 Prozent der Stimmen. Die vier anderen Kandidaten spielten keine Rolle mehr, sie erhielten alle weniger als ein Prozent. Die Wahlbeteiligung war mit 46,9 Prozent niedriger als beim ersten Wahlgang am 17. Dezember. „Damit haben sich die Magstadter für einen Kandidaten von außen entschieden“, sagte Roland Bernhard nach der Verkündung des Ergebnisses im Alten Schulhaus. Der Landrat wertete die Entscheidung als einen Neubeginn für die Kommune.

 

Er will so schnell wie möglich nach Magstadt ziehen

„Ich bin gekommen, um zu bleiben“, versicherte Florian Glock nach der Wahl. Der 33-jährige Politikwissenschaftler stammt aus Rheinland-Pfalz und hatte aktiv nach einem Posten als Bürgermeister gesucht. Im Kreis Böblingen ist er seit rund 50 Jahren der erste von der FDP gestellte Rathauschef. So schnell wie möglich wolle er nun nach Magstadt ziehen – und die Zeit bis zu seinem Amtsantritt nutzen, um mit den Bürgern im Dialog zu bleiben. Acht Wochen lang habe er nun von morgens bis abends Gespräche geführt. „Es war ein harter Wahlkampf“, räumte er ein. Von der Gegenseite war dem FDP-Mitglied vorgeworfen worden, Magstadt nur als Karrieresprungbrett nutzen zu wollen. „Ich werde mit allen zusammenarbeiten“, versicherte er am Sonntagabend. Es sei sehr wichtig, den Gemeinderat zu einen und alle Fraktionen mitzunehmen.

Margit Holzwarth reihte sich am Sonntag sofort unter die Gratulanten. „Es ist sehr schade, ich wäre natürlich gerne Bürgermeisterin geworden“, sagte sie zu dem Ergebnis. Florian Glock wünschte sie Glück und „ein gutes Händchen, um Magstadt voranzubringen.“ Die 53-Jährige Finanzwirtin hatte sich im zweiten Wahlgang stark gesteigert, im Dezember hatten nur 18,6 Prozent der Wahlberechtigten für sie gestimmt. In den vergangenen zwei Wochen habe sie auch enormen Zuspruch erhalten, berichtete sie. Darüber hinaus bekam Margit Holzwarth lokale Wahlhilfe: Vier Kandidaten aus der ersten Abstimmungsrunde hatten eine Wahlempfehlung für sie ausgesprochen. Doch die Unterstützung von Steffen Koch, der im Dezember auf 16,1 Prozent kam, sowie von Andreas Kindler (7,8 Prozent), Andrea Garschke (7,1) und Anne-Susan Nakonz (5,6) reichten offenbar nicht aus. Die Freie Liste Magstadt stellt drei Gemeinderäte, Andrea Garschke ist die Fraktionsvorsitzende.

Auf dem Ergebnis lässt sic haufbauen

„Wir haben ein anständiges Ergebnis“, sagte Hans-Ulrich Merz nach der Wahl, „darauf kann man aufbauen.“ Nach 16 Jahren im Amt hatte sich Magstadts Bürgermeister vergangenes Jahr dazu entschieden, nicht noch einmal anzutreten. Weitere acht Jahre waren dem 61-Jährigen auf dem Posten zu viel. Um seine Nachfolge hatten sich bei den beiden Wahlgängen insgesamt zehn Kandidaten beworben. Auch deshalb findet er es beachtlich, dass Florian Glock beinahe eine Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht hat. Nur von der Wahlbeteiligung ist er enttäuscht: Hans-Ulrich Merz hatte gehofft, dass wenigstens 60 Prozent der 6866 Stimmberechtigten zur Urne gehen. Beim ersten Wahlgang waren es 48 Prozent gewesen. Immerhin wurden nur 14 ungültige Stimmen abgegeben.

„Nützen Sie die Chance, mit einem neuen Bürgermeister einen Aufbruch zu schaffen“, rief Roland Bernhard die Bürger auf. „Magstadt ist toll“, erklärte der Landrat. Auch seine Kollegen aus den umliegenden Kommunen wünschten Florian Glock alles Gute: „Bürgermeister werden ist schwer, sein allerdings oft noch viel mehr“, gab ihm Grafenaus Schultes Martin Thüringer mit auf den Weg im Namen von Weissach, Weil der Stadt und Renningen.