Vier Bewerber wollen Ulrike Binninger beerben, aber keiner von ihnen ist Verwaltungsfachmann.

Böblingen: Marc Schieferecke (eck)

Nufringen - Der Anfang verlief schleppend. Die Reaktion auf die erste Ausschreibung der Stelle des Bürgermeisters in Nufringen war: keine. Die Gemeinde gab ein zweites Mal bekannt, dass der Chefsessel im Rathaus vakant werde. Was selten genug ist, aber von Anfang an vom Gemeinderat so gewollt war. Der zweite Versuch brachte die gewünschte Resonanz: vier Bewerber. Der oder die Neue im Rathaus wird Ulrike Binninger ablösen, die Ehefrau des scheidenden Bundestagsabgeordneten Clemens Binninger. Das Paar hatte die Trennung vom jeweiligen politischen Amt beschlossen, um mehr Freizeit zu haben.

 

Die Binningers hatten ihren Verzicht vor einem Jahr bekannt gegeben. Für den Fall einer weiteren Bewerbung wäre Ulrike Binninger der Wahlsieg schwer zu nehmen gewesen. 2002 hatte sie sich in einer Kampfkandidatur durchgesetzt. Acht Jahre später wurde sie mit mehr als drei Viertel der Stimmen wiedergewählt.

Im Gemeinderat herrscht ein gewisser Unmut darüber, dass unter den vier Bewerbern keiner eine fundierte Verwaltungsausbildung hat. Die Fraktionen machen kein Geheimnis daraus, dass sie noch auf der Suche nach ihrem jeweiligen Wunschkandidaten sind. Am 7. November um 18 Uhr endet die Bewerbungsfrist.

Erster Kandidat war Bernd Mutz, kein Unbekannter im Ort. Wegen seiner Vorwürfe gegen die Verwaltung war Binninger sogar vor Gericht gezogen. Mutz war Programmierer. Inzwischen studiert er wieder – mit 57 Jahren. Gegen ihn tritt Ingolf Welte an, ebenfalls ein Nufringer. Der 57-Jährige ist parteilos und von Beruf Polizeihauptkommissar. Auch die einzige Frau in der Kandidatenrunde lebt im Ort, die 44-jährige Ulrike Hiller, die als biologisch-technische Assistentin arbeitet. Als Vierter hat Dietmar Strese aus Weil der Stadt Interesse angemeldet. Der 53-jährige Betriebswirt ist Pflegedienstleiter und CSU-Mitglied.