Einige Fraktionen im Weil der Städter Gemeinderat haben sich zur Bürgermeisterwahl positioniert.

Weil der Stadt - Die Freien Wähler im Gemeinderat unterstützen den Beigeordneten Jürgen Katz bei seiner Bürgermeisterkandidatur. Eine Überraschung ist das nicht, schließlich ist Katz selbst Freier Wähler und sitzt für Dieselbigen seit einem Jahr im Böblinger Kreistag. Für die Bürgermeisterwahl am 2. August haben die Freien Wähler damit einen Favoriten, genauso wie die Grünen mit Christian Walter und die FDP mit Alexander Schopf. CDU, SPD und AfD sondieren noch.

 

„Wir haben derzeit so viele Probleme in Weil der Stadt, da wäre ein kompletter Neuanfang nicht gut“, sagt Jürgen Widmann, der Fraktionschef der Freien Wähler. Deshalb sei Kontinuität mit Jürgen Katz wichtig.

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Widmann nennt als größte Baustelle das Schulzentrum, das in den nächsten Jahren saniert oder neu gebaut werden muss. Katz hatte das als Beigeordneter in den vergangenen Monaten maßgeblich voran getrieben. „Es ist wichtig, dass jemand in Verantwortung kommt, der die Sachen kennt“, betont Widmann. Deshalb sei es unter anderem auch seine Fraktion gewesen, die Jürgen Katz gebeten hatte, überhaupt zu kandidieren. „In acht Jahren, bei der nächsten Bürgermeisterwahl, können wir uns dann auf die Suche nach einem Neuanfang in Weil der Stadt machen“, sagt der Fraktionsvorsitzende.

„Schopf hat einen unverfälschten Blick auf die Stadt“

Anders sieht das die FDP, die den Neuanfang schon jetzt will. Mit dem Geologen Alexander Schopf schicken die Liberalen einen eigenen Kandidaten ins Rennen. Schopf war schon baden-württembergischer Landesvorsitzender der Liberalen Hochschulgruppe und hat 2009 in Ludwigsburg für die FDP für den Bundestag kandidiert. „Nach unserer Ansicht ist es wichtig, einen Kandidaten zu unterstützen, der von außen kommt und einen unverfälschten Blick auf die Stadt hat“, erklärt der FDP-Fraktionschef Hans Dieter Scheerer. Mit seiner Ausbildung und Tätigkeit an der Universität besitze Schopf die Werkzeuge, Weil der Stadts Probleme methodisch und richtig anzugehen. Er sei ein sehr guter Kommunikator. „Und seine seitherigen beruflichen Schwerpunkte passen perfekt zu Weil der Stadt, nämlich Bildung und Digitalisierung, Energie und Umwelt“, sagt Scheerer. Der 43-jährige Schopf habe das ideale Alter: Genug Lebenserfahrung, aber noch Zeit, die Projekte zu Ende zu begleiten.

CDU überlegt noch, wen sie unterstützt

Noch keinen Favoriten hat die CDU, neben den Grünen und den Freien Wählern die dritte große Fraktion im Weiler Gemeinderat. „In den kommenden zwei Wochen werden wir mit den interessanten Kandidaten Gespräche führen“, kündigt der CDU-Fraktionsvorsitzende Martin Buhl an. Bei der der Spitzenposition eines Bürgermeisters sei es wichtig, dass die Qualifikation stimmt. Einige, aber nicht alle Kandidaten würden das erfüllen, lässt er durchblicken. Es habe Kandidatur-Interessierte mit CDU-Parteibuch gegeben, berichtet Buhl. Zu einer Kandidatur sei es schließlich aber nicht gekommen. „Die Parteizugehörigkeit ist bei einer Bürgermeisterwahl auch nicht so wichtig“, findet der CDU-Politiker.

Auch von der SPD-Fraktionschefin Cornelia Schmalz und dem AfD-Stadtrat Christian Pfaundler heißt es, man sondiere die neun Kandidaten noch. Die Grünen haben sich, wie berichtet, als Erste positioniert. „Christian Walter hat uns eindeutig am meisten überzeugt“, sagt die Ortsvorsitzende Rosemarie Sticker. „Mit seiner Agenda 2036 zur Nachhaltigkeit trifft er einen Nerv.“