Bei der Bürgermeisterwahl in Filderstadt siegte am Montag Reinhard Molt mit 25 zu acht Stimmen. OB Gabriele Dönig-Poppensieker gratulierte ihm zu seinem Erfolg.
Filderstadt - Der Ausgang der Wahl zeichnete sich schon vor Beginn der Gemeinderatssitzung ab. Der Bewerber der Freien Wähler, Reinhard Molt, konnte am Montag 25 Stimmen des 33-köpfigen Gremiums auf sich vereinigen. Sein Gegenkandidat Reinhard Wölpert, stellvertretender Stadtplanungschef von Leipzig, errang die übrigen acht Stimmen.
Damit ist Molt als Nachfolger des derzeitigen Bürgermeisters Dieter Lentz gewählt, der Ende März in den Ruhestand tritt. In der Sitzung wurde auch die Funktion des Ersten Bürgermeisters, die bisher ebenfalls Dieter Lentz inne hat, vergeben. Oberbürgermeisterin Gabriele Dönig-Poppensieker schlug als ihren neuen ersten Stellvertreter Bürgermeister Andreas Koch vor. Reinhard Molt, der die Chance zur Gegenkandidatur hatte, verzichtete auf den Posten. „Ich möchte diese Position Herrn Koch überlassen“, sagte Molt. Dieser sei bereits ein profunder Kenner Filderstadts. Der Vorteil einer Wahl von Koch sei außerdem, dass er, Molt, sich „stärker und intensiver“ um sein Dezernat kümmern könne.
Koch wird Erster Beigeordneter
Andreas Koch wurde schließlich mit 31 Stimmen zum ersten Beigeordneten bestimmt. Zwei Wahlzettel waren ungültig. Koch, der erst vor zweieinhalb Jahren als Bürgermeister bestätigt worden war, kann nun laut Gemeindeordnung eine neue achtjährige Amtszeit antreten. Gleichzeitig steigt sein Gehalt um eine Stufe. Nach der Besoldungsgruppe B 4 erhält er mit Dienstaufwandsentschädigung rund 8000 Euro brutto im Monat. Als „einfacher Bürgermeister“ bezog er in B 3 rund 7400 Euro .
Ursprünglich hatten sich 19 Menschen für die Nachfolge von Dieter Lentz beworben. Drei von ihnen – Molt, Wölpert und Oliver Schmid-Selig – waren als Kandidaten für die Endrunde vorgeschlagen worden. Letzterer hatte seine Kandidatur zurückgezogen, nachdem nicht nur von Seiten der bürgerlichen Fraktionen, sondern auch seitens der SPD erklärt worden war, dass man Reinhard Molt wählen wolle.
Die Vorstellungsrunde der beiden übrig gebliebenen Kandidaten, die der Wahl vorausgegangen war, hatte OB Dönig-Poppensieker mit launigen Worten eröffnet. „Wir haben Herrn Lentz nicht für eine weitere Periode begeistern können“, sagte sie und leitete damit zu Molts Rede über.
Kandidaten stellen sich vor
Der Beigeordnete aus Remshalden berichtete zunächst von den Projekten, die in seiner mehr als zehnjährigen Tätigkeit umgesetzt wurden - darunter ein großzügiges Pflegeheim, ein zentrales Feuerwehrhaus, ein Kinderhaus und ein zentrales Rathaus. Ein konstruktives und kreatives Miteinander mit dem Gemeinderat und der Verwaltung sei die Voraussetzung für die Bewältigung solcher Aufgaben. Er sehe sich als Teamleiter. „Ein hohes Maß an Transparenz und Verbindlichkeit ist für mich unabdingbar“, sagte der 47-Jährige. Als wichtige anstehende Aufgaben in Filderstadt sah er vor allem eine Positionierung in Sachen Stuttgart 21, die Fortschreibung des Flächennutzungsplans und die Belebung der Filderstädter Ortskerne.
Der Gegenkandidat Reinhard Wölpert berichtete ebenfalls von seiner Tätigkeit als Stadtplaner – in Berlin und Leipzig. Seit 1975 lebe er in der sogenannten Diaspora. „Jetzt will ich nach 20 Jahren Leipzig was anderes machen“, sagte der gebürtige Stuttgarter. Als wichtige Entwicklungsfelder für Filderstadt nannte er den Ausbau der regenerativen Energienutzung, die nötige Infrastruktur für alte Leute, die daheim leben wollen, und die Schaffung von weiteren Kindertagesstätten.