Auf dem Magstadter Wahlzettel stehen sechs Namen: Als aussichtsreichster Kandidat für das Amt des Bürgermeisters gilt Florian Glock. Auch in Rutesheim und Hildrizhausen positionieren sich die Bewerber für die Rathäuser.

Magstadt - In Magstadt geht es am Sonntag, 14. Januar, in die entscheidende Runde bei der Bürgermeisterwahl. Nachdem am 17. Dezember keiner der neun Bewerber die 50-Prozent-Marke erreicht hat, steht die Wahl erneut an. In Rutesheim sind die Bürger am 4. Februar aufgefordert, einen Bürgermeister zu wählen. Und in Hildrizhausen hat der Amtsinhaber bereits klargestellt, dass er seinen Posten behalten will.

 

Sechs Kandidaten in Magstadt

Am Sonntag wird endgültig feststehen, wer der neue Bürgermeister von Magstadt wird. Den Wählern wird wieder eine lange Liste mit Kandidaten vorliegen: Zwar haben sich vier Bewerber aus dem Rennen um das Rathaus zurückgezogen, aber es stehen noch immer sechs Namen auf dem Wahlzettel. Als aussichtsreichster Kandidat gilt Florian Glock, der FDP-Mitglied ist. Der 33 Jahre alte Politikwissenschaftler aus Rheinland-Pfalz kam im ersten Wahlgang auf 43,4 Prozent der Stimmen. Er wird von der FDP-Kreisrätin Heiderose Berroth und dem Kreisverband unterstützt. Allerdings erhält die zweitbeste Kandidatin Margit Holzwarth Wahlhilfe aus dem Ort und den Nachbarkommunen. Die 53-Jährige kam im Dezember auf 18,6 Prozent.

Die Finanzbeamtin aus Magstadt hat Wahlempfehlungen von vier Kandidaten aus der ersten Runde erhalten, die nun nicht mehr antreten. Andreas Kindler (7,8 Prozent), Andrea Garschke (7,1) und Anne-Susan Nakonz (5,6) würden ihre Kandidaturen zurückziehen, „um ihre Kräfte im Interesse von Magstadt zu bündeln“, hatten sie in einer gemeinsamen Erklärung mitgeteilt. Nur mit ihr könne es „ein neues und gutes Kapitel für Magstadt geben“, befand Andreas Kindler, der Landwirt aus Renningen und Vorsitzende des Kreisbauernverbands. Auch Steffen Koch, Unternehmer aus Weil der Stadt, der im ersten Wahlgang 16,1 Prozent der Stimmen erhielt, schloss sich diesem Aufruf an.

Neu hinzugekommen ist Sylvia Erlemann aus der Stadt Wetter an der Ruhr: Die 52-jährige Lebens- und Gesundheitsberaterin bereichert den Magstadter Kandidatenreigen erst in der zweiten Runde. Noch auf dem Wahlzettel stehen die Sindelfinger Dauerbewerberin Fridi Miller sowie Boris Hellmuth, Projektingenieur aus Gärtringen, und Christian Badocha, ebenfalls Unternehmer aus Weil der Stadt. Sie hatten bereits beim ersten Wahlgang kaum Zustimmung erhalten. Bei der Stichwahl reicht es für den Sieg, wenn ein Kandidat die einfache Mehrheit bekommt.

Paukenschlag in Rutesheim

Bei der Rutesheimer Bürgermeisterwahl hatte es kurz vor Ende der Bewerbungsfrist einen Paukenschlag gegeben: Susanne Widmaier tritt an. Am Montag reichte die amtierende Erste Beigeordnete von Weil der Stadt ihre Unterlagen ein. Damit gibt es für die Direktwahl des neuen Verwaltungschefs zwei aussichtsreiche Kandidaten: Der Leonberger Ordnungsamtsleiter Jürgen Beck hat seine Kandidatur schon Anfang Dezember bekannt gemacht. Außerdem auf der am Montagabend vom Rutesheimer Wahlausschuss abgesegneten Bewerberliste stehen die Dauerkandidaten Helmut Epple aus Weissach, Fridi Miller und Julius Walter aus dem oberbayerischen Neuried von der „Partei“.

Lange hat es so ausgesehen, als ob Jürgen Beck der einzige aussichtsreiche Aspirant für die Nachfolge von Dieter Hofmann ist, der nach 16 Jahren auf dem Chefsessel des Rutesheimer Rathauses am 31. März auf eigenen Wunsch in den Ruhestand geht. In Susanne Widmaier bewirbt sich eine Frau, die sich in Verwaltungsstrukturen bestens auskennt. Sie arbeitete als persönliche Referentin des ehemaligen Leonberger Oberbürgermeisters Bernhard Schuler und als Pressesprecherin der Stadt. Gleichzeitig studierte sie an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg. Seit vier Jahren ist die 51-Jährige Erste Beigeordnete in Weil der Stadt und Chefin des Bauamts, des Baubetriebshofs, des Bürger- und Ordnungsamts. „Ich bin von verschiedenen Seiten aus Rutesheim intensiv gebeten worden, als Bürgermeisterin anzutreten“, begründet sie ihre Last-Minute-Bewerbung.

Hildrizhausen wählt im Sommer

In Hildrizhausen bleibt das Bewerberfeld um den Bürgermeisterposten vermutlich eher klein: Bereits beim Neujahrsempfang hat der Amtsinhaber Matthias Schöck seine erneute Kandidatur verkündet. Projekte wie die Erschließung von Baugebieten oder die Sanierung des Freibads wolle er gerne weiter begleiten, hatte er erklärt. Seine zweite Amtszeit endet im Sommer. Im Sommer 2010 bekam er 1173 der 1177 abgegebenen gültigen Stimmen.