Das Kuratorium habe den richtigen Zeitpunkt gewählt, um den Gerlinger Arbeitskreis Energie in der Lokalen Agenda mit dem Bürgerpreis der SPD auszuzeichnen, sagt Festrednerin Ute Vogt bei der Preisverleihung am Freitag. Aussgezeichnet wurde der Arbeitskreis Energie der lokalen Agenda.

Gerlingen - Das Kuratorium habe den richtigen Zeitpunkt gewählt, um den Gerlinger Arbeitskreis Energie in der Lokalen Agenda mit dem Bürgerpreis der SPD auszuzeichnen, sagt Festrednerin Ute Vogt bei der Preisverleihung am Freitag. „Das ist ein fantastisches Timing: Am letzten Tag der UN-Klimakonferenz in Marrakesch, zeichnen Sie eine Gruppe aus, die in Sachen Klimaschutz aktiv ist.“ Es gehe um einen Strukturwandel und der könne nur gemeinsam gemeistert werden, sagte die sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete. Kleinere Initiativen an der Basis seien unverzichtbar, um auf dem eingeschlagenen Weg voranzukommen.

 

Aktive Rentner

Der Gerlinger Arbeitskreis Energie hat sich wie die meisten Agendagruppen bereits 1999 gegründet. Der Geist von Rio und Kyoto habe Früchte getragen. Um sich zu finanzieren, sammelt die Gruppe viermal im Jahr Altpapier. Just am vergangenen Wochenende fielen Sammelaktion und Preisverleihung zusammen. Der Arbeitskreis hat es sich zur Aufgabe gemacht, zum Beispiel schon in Kindergärten oder an Schulen über den schonenden Umgang mit Energie zu informieren und Maßnahmen gegen deren Verschwendung vorzustellen.

„Auch Sie haben Nachwuchsprobleme“, sagte Joachim Thomas, der Vorsitzende des Kuratorium Bürgerpreis. „Dabei sollte man doch meinen, dass Sie angesichts der demografischen Entwicklung Zulauf haben müssten.“ Denn der AK Energie rekrutiert sich in der Regel nicht aus Personen, die noch im Berufsleben verwurzelt sind, sondern setzt auf Rentner, die gern noch aktiv sein möchten. Im Fall des mit dem Bürgerpreis der SPD ausgezeichneten Arbeitskreises komme hinzu, dass sich viele Mitarbeiter in den vergangenen zwei Jahren auch sehr stark bei der Aufnahme von Flüchtlingen engagiert hätten. Das habe viel Kraft gekostet.

„Das gesellschaftliche Engagement liegt der SPD“, behauptete deren Kreisvorsitzender Macit Karaahmetoglu. Ohne den Einsatz von Ehrenamtlichen könnten viele Probleme nicht gelöst werden. „Wir brauchen diese Tausenden, die sich engagiert haben“, sagt Karaahmetoglu. Vor allem in der Flüchtlingsfrage habe sich das gezeigt.

Kompromiss mit der Gewerkschaft

Ute Vogt nutzte die Gelegenheit, um Einblicke in die Debatte der Bundes-SPD in der Woche vor Beginn der Konferenz von Marrakesch zu geben. Vieles sei noch am Montag, 7. November, „unausgegoren“ gewesen. Weder der Landwirtschafts- noch der Verkehrsminister hätten der Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) die nötigen Vorlagen geliefert. Und danach habe es noch „ein heftiges Gerangel“ mit der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie gegeben. Am Ende stand bekanntlich ein Abstrich bei den Klimazielen in Sachen Kohle, wofür die SPD heftig kritisiert wurde. Vogt dazu: „Wir müssen aufpassen, dass wir den Menschen nichts vormachen.“ Die Partei habe Rücksicht auf die Menschen in der Lausitz nehmen müssen.