Die Bürgermeisterriege der Stadt mit OB Kuhn an der Spitze stand am Montagabend den Bürgern des Stadtbezirks Mühlhausen Rede und Antwort. Es ging um Müll, aber auch um quietschende Stadtbahnen.

Stuttgart - Passender hätte der Veranstaltungsort für die Bürgerversammlung im Stuttgarter Stadtbezirk Mühlhausen nicht ausgesucht werden können: Die Turn- und Versammlungshalle an der Arnoldstraße liegt inmitten eines Verkehrsgeflechts, das den Anwohnern nach wie vor Kopfzerbrechen bereitet.

 

Etliche Wortmeldungen bezogen sich am Montagabend dann auch auf das Gebiet um die Mönchfeld- und Aldinger Straße. Überhaupt war Ordnungsbürgermeister Martin Schairer bei der Beantwortung der Bürgeranliegen besonders gefragt: Einige Anwohner sprachen Schleichverkehre, Fahrradwege, Tempobegrenzungen und Parkmöglichkeiten an. Oberbürgermeister Fritz Kuhn betonte, was die Verkehrsprobleme angehe, spiegle der Bezirk die Probleme der gesamten Stadt wieder. Er appellierte an die Anwesenden, noch stärker von öffentlichen Verkehrsmitteln Gebrauch zu machen und hob die Vorzüge hervor, die mit der Verlängerung der U 12 bis Remseck und der Schaffung der neuen U 19 über Neugereut und Cannstatt einhergingen.

Wenn die Stadtbahn über die Hofener Brücke fährt

Dass auch das höhere Stadtbahnaufkommen nicht allen Freude bereitet, zeigten die Kommentare von Anliegern, die bereits jetzt über quietschende Bahnen auf den Schienen an der Hofener Brücke klagten. Besonders nachts, wenn die Züge gen Depot führen, sei der Lärm eine Zumutung.

Mehrfach angesprochen wurde auch das Problem zunehmender Vermüllung, etwa durch überbordende Grillaktivitäten am Max-Eyth-See. Bürgermeister Werner Wölfle, der moderierte, und sein Kollege Dirk Thürnau betonten, mit mehr städtischer Müllbeseitigung sei der Entwicklung nicht beizukommen. Es gelte, der Wegwerfmentalität entgegen zu wirken.

Kritische Anmerkungen gab es auch hinsichtlich der Verfügbarkeit von Kita-Plätzen, wobei Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer eingestand, dass es durchaus noch Handlungsbedarf gebe. Beim Thema Wohnungsmangel stand Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau und Umwelt, Rede und Antwort. Für die Neuregelung des Gebiets um die Arnoldstraße versprach er, im kommenden Frühjahr solle ein aktueller Planungsstand vorgestellt werden.

OB will neuen Kelterplatz

Gute Neuigkeiten gab es zum Kelterplatz in Hofen. Konzept und Finanzierung stehen, und OB Kuhn ließ keinen Zweifel daran, dass ihm an einer zeitnahen Umsetzung gelegen ist. Entstehen soll ein echter Ortsmittelpunkt mit vielen Möglichkeiten, der auch für Feste oder Märkte geeignet ist.

Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann hatte die Bürgerversammlung schon zu Beginn des Abends unter den Höhepunkten seiner bisherigen Amtszeit eingereiht. Zumindest bot sie ein Beispiel an demokratischer Diskussionskultur und Bürgernähe.