Exklusiv Das Finanzministerium hat die Quartalsbilanz für die Haushalte der Bundesländer vorgelegt. Insgesamt wirtschaften sie schlechter als 2013. Baden-Württemberg häuft auch noch ein Defizit an, aber es ist geringer als Ende März 2013.

Stuttgart - Die 16 deutschen Bundesländer haben im ersten Quartal 2014 schlechter gewirtschaftet als von Januar bis März 2013 – Baden-Württemberg allerdings hat sein Finanzierungsdefizit halbieren können. Das geht aus Zahlen hervor, die das Bundesfinanzministerium am Freitag öffentlich gemacht hat.

 

In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres haben die Bundesländer zusammen rund vier Milliarden Euro mehr ausgegeben als eingenommen. Das Defizit ist damit um 900 Millionen Euro höher als Ende März 2013. Dabei haben acht Länder Überschüsse erzielt, die anderen acht haben Defizite erwirtschaftet. Baden-Württemberg hat rund 690 Millionen Euro mehr ausgegeben als eingenommen. Ende März 2013 waren das noch 1,4 Milliarden Euro. Der Südwesten liegt aber dennoch hinter Nordrhein-Westfalen (2,9 Milliarden Euro) und Rheinland-Pfalz (897 Millionen) auf Rang drei der Defizitländer. Bemerkenswerterweise liegt auch Bayern mit 280 Millionen Euro im Minus-Bereich.

Ostdeutsche haushalten sparsam

Am sparsamsten wirtschaften die ostdeutschen Länder, alle fünf sind im positiven Bereich. Mit einem Überschuss von fast 700 Millionen Euro führt Sachsen diese Riege an, vor Hamburg (440 Millionen) und Niedersachsen (350 Millionen).

Die Liquiditätslage der Länder ist komfortabel. Nur drei Länder haben in den ersten drei Monaten ihren Schuldenberg erhöht: Niedersachsen, Thüringen und Hamburg. Die anderen Länder haben von Januar bis März mehr Verbindlichkeiten zurückbezahlt als neue Schulden geschaffen. Insgesamt haben die Länder ihre Schuldenstände um 15 Milliarden Euro zurückgefahren. Herausragend ist hier Baden-Württemberg, das allein fast fünf Milliarden Euro Kreditlast abgebaut hat.

Platz zwei beim Länderfinanzausgleich

Für den Länderfinanzausgleich sind Baden-Württemberg bis Ende März 660 Millionen Euro abgebucht worden, das sind rund 200 Millionen Euro weniger als Ende März 2013. Bayern zahlte mehr (1,1 Milliarden Euro), Hessen weniger (440 Millionen); alle anderen kassierten.

Diese Zahlen geben einen Zwischenstand wieder. Der baden-württembergische Finanzminister Nils Schmid (SPD) hatte bei früherer Gelegenheit die Aussagekraft dieser Werte relativiert. Im Unterschied zu den Angaben der anderen Länder seien die baden-württembergischen Zahlen belastbar, die der anderen dagegen seien nur vorläufig.