Die Bundesgartenschau in Heilbronn wirbt auf Facebook damit, um das Wohl der Enten besorgt zu sein. Immer wieder geraten die Tiere dort aber in Gefahr.

Heilbronn - Wenn Enten in den „Floßhafen“ geraten, haben sie keine Möglichkeit, an der glatten Wand um den See wieder hinaus zu kommen, schreiben die Helfer der Tierrettung Unterland auf Facebook. Das war am Eröffnungstag der Buga bereits einer Entenfamilie zum Verhängnis geworden, die bis auf zwei Tiere alle umgekommen waren.

 

Das Problem dabei: Können Enten nicht an Land und dort ihr Gefieder reinigen, werden sie durch das Gewicht ihrer mit Wasser vollgesogenen Federn immer schwerer und drohen schließlich zu ertrinken.

Entenfamilie wurde gerettet

Am Donnerstag ging alles gut, und die mit einem Kescher aus dem Wasser geretteten Entchen konnten in dem wenige Meter entfernten Neckar freigelassen werden. Nachdem der Einsatz nach etwa 45 Minuten beendet war, sei der Buga-Geschäftsführer Hanspeter Faas auf die Helfer zugekommen und habe diese in barschem Ton nach dem Grund ihres Einsatzes gefragt. Als sie diesen nannten und auch auf die bereits zuvor umgekommenen Tiere hingewiesen hätten, habe Faas dies lapidar abgetan und die Helfer des Buga-Geländes verwiesen.

Auf Facebook sorgte dieser Vorfall, so wie er von den Helfern geschildert wurde, für zahlreiche Kommentare. Nutzer kündigten an, ihren eigentlich geplanten Besuch der Buga in Heilbronn abzublasen. Andere wollten sich selbst ein Bild vor Ort machen und die Buga wie geplant besuchen.

Aussagen stoßen auf Unverständnis

Die Helfer der Tierrettung Unterland kritisieren vor allem, dass die bereits mehrfach durch die Buga-Verantwortlichen zugesagten Ausstiegsmöglichkeiten für Enten außer einer „völlig ungeeigneten einzelnen Latte“, wie es auf Facebook heißt, weiterhin nicht vorhanden seien. Kritisiert werden weiterhin Aussagen von Hanspeter Faas wie jene, dass es sich ja „nur um Tiere“ handle.

Hanspeter Faas selbst war am Freitag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Gegenüber anderen Medien aber betonte er, die Arbeit der Tierrettung Unterland sehr zu schätzen. Die Tierhelfer schrieben auf Facebook im Gegenzug, dass sie trotz eines möglichen Hausverbots auch weiter ausrücken würden, wenn auf dem Buga-Gelände Tiere in Gefahr seien.