Neben den üblichen PCR-Tests will der Gesundheitsminister ab Oktober verstärkt auf Schnelltests setzen. Besonders Reisende und Pflegeeinrichtungen könnten damit überprüft werden. Doch die Schnelltests haben auch Nachteile.

Berlin - Gesundheitsminister Jens Spahn will ab Oktober verstärkt neben den üblichen Corona-Tests auch Schnelltests einsetzen, die für Reisende und in Pflegeeinrichtungen genutzt werden sollen. Es gebe jetzt europäische und transatlantische Hersteller, die diese Schnelltests monatlich in „nennenswerter Größenordnung zur Verfügung“ stellen könnten, sagte der CDU-Politiker am Dienstag auf einer deutsch-französischen Parlamentarierversammlung in Berlin. Die Qualität der Schnelltests sei zwar noch nicht so gut wie die von normalen PCR-Tests. „Aber sie ist gut genug“, fügte er hinzu. Deshalb sollten sie ab Oktober eine sinnvolle Ergänzung in der nationalen Teststrategie werden.

 

Es gebe Probleme bei den herkömmlichen Corona-Tests, räumte Spahn ein. „Denn sie fallen auch positiv aus, wenn eine Person nicht mehr infektiös ist“, fügte der Gesundheitsminister hinzu. Man arbeite mit dem Robert-Koch-Institut daran, Parameter zu entwickeln, wie man die Analyse des Tests verfeinern könne. Dies könnte etwa Auswirkungen auf Quarantäneregeln haben.

Spahn und sein französische Kollege Olivier Véran sagten, Frankreich und Deutschland würden derzeit ähnlich viele Corona-Tests vornehmen. Véran sprach von 1,2 Millionen Tests pro Woche. Das Gesundheitsministerium in Berlin hatte von einer ähnlichen Zahl für Deutschland gesprochen, das allerdings erheblich mehr Einwohner hat.