Das Bundeskartellamt prüft eine Übernahme der insolventen „Frankfurter Rundschau“ durch die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Das Vorhaben sei am Mittwoch angemeldet worden.

Bonn/Frankfurt - Das Bundeskartellamt prüft die Übernahme der insolventen „Frankfurter Rundschau“ durch die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Das teilte die Behörde in Bonn am Donnerstag mit. Das Vorhaben sei am Mittwoch angemeldet worden. Weil die Finanzierung der „FR“ nicht mehr lange gesichert sei, sei „die Prüfungsfrist für dieses Verfahren (...) stark verkürzt“, erläuterte der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt.

 

Eine abschließende Bewertung sei noch nicht möglich, „auch weil wir die Voraussetzungen für das Vorliegen einer Sanierungsfusion prüfen müssen“. Dafür sei unter anderem maßgeblich, ob der Marktanteil der „FR“ bei deren Verschwinden ohnehin an die „FAZ“ fallen würde und ob es einen ernsthaften alternativen Käufer für die „FR“ gebe, erklärte die Behörde.

Die "FR" hatte im November Insolvenz angemeldet

Die „FR“ hatte im November angesichts massiver Verluste Insolvenz angemeldet. Insgesamt stehen rund 450 Arbeitsplätze auf dem Spiel, davon etwa die Hälfte im Druckzentrum. Nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters Frank Schmitt sind die „FR“-Verkaufsgespräche in der Endphase.

Die „FAZ“ bestätigte auch in der eigenen Berichterstattung ihr Interesse. „Zwei Investoren haben laut Schmitt die Absicht bekundet, die „Rundschau“ zu übernehmen: der Verlag dieser Zeitung und das türkische Medienhaus Estetik Yayincilik, das zudem die Druckerei weiterführen will“, heißt es in einem Artikel.