Bundesliga BVB stoppt Leipzigs Höhenflug

Leipzig nutzt die Schwäche von Bayern München nicht und bleibt Zweiter. Mit der Niederlage gegen den BVB holt man den Konkurrenten zudem zurück ins Meisterschaftsrennen.
Leipzig - Borussia Dortmund hat RB Leipzigs Sturm an die Tabellenspitze verhindert und selbst einen wichtigen Sieg im Kampf um die Meisterschaft gefeiert. Der BVB gewann am Samstagabend 3:1 (0:0) bei den heimstarken Sachsen und verkürzte als Vierter den Rückstand auf den Tabellenzweiten auf drei Punkte. Mit zwei Zählern mehr als Leipzig verteidigte Bayern München trotz der Niederlage am Freitag in Gladbach die Tabellenführung erfolgreich.
„Jeder von uns weiß, dass es heute ein ganz wichtiges Spiel war. Ein Spiel, nach dem man sehen kann, in welche Richtung es in diesem Jahr gehen wird“, sagte Dortmunds Mittelfeldspieler Emre Can bei Sky. „Deshalb war es entscheidend, heute zu gewinnen.“ Der Sieg habe dem BVB „extrem gutgetan“. Kapitän Marco Reus ergänzte: „Das war heute ein deutlicher Schritt nach vorne von uns, von mir persönlich auch.“
Sancho trifft zur Führung
Nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit sorgte Jadon Sancho (55. Minute) für die etwas überraschende Gäste-Führung. Die Vorarbeit war dabei eine sehenswerte Co-Produktion von Erling Haaland und Nationalspieler Reus. Für Sancho war es der zweite Treffer im zweiten Spiel nacheinander, für Leipzig der erste Gegentreffer in der Bundesliga nach 429 Minuten. Die erste Heim-Niederlage der Saison besiegelte schließlich Wunderstürmer Haaland mit einem Doppelpack (71./84.). Alexander Sörloths (90.) Anschluss war nur noch Kosmetik.
BVB-Trainer Edin Terzic vertraute derselben Startelf, die am vergangenen Spieltag Wolfsburg 2:0 besiegt hatte. In Reus, Haaland und Sancho standen alle Offensiv-Stars auf dem Platz, doch Dortmund konzentrierte sich zunächst auf die Torverhinderung. Leipzig war deutlich besser im Spiel, hatte phasenweise etwa 70 Prozent Ballbesitz.
Allerdings nutzten die Sachsen den großzügigen Raum am Ball zu selten und versuchten es stattdessen mit schnellem Direktspiel. Zahlreiche Fehlpässe im letzten Drittel waren die Folge. Ein harmloser Kopfball vom in die Startelf zurückgekehrten Yussuf Poulsen (25.) war der erste Versuch aufs Tor. Kurz darauf musste der BVB einen Rückschlag verkraften. Axel Witsel (28.) rutschte ohne Gegnereinwirkung weg und verletzte sich offenbar am linken Fuß. Der belgische Nationalspieler wurde durch Can ersetzt.
Olmo trifft den Pfosten
Am Spiel an sich änderte dies bis zur Pause nichts, Dortmund blieb ohne Schuss aufs Leipziger Tor. Das war dem BVB zuvor letztmals im September 2019 bei einem 0:4 beim FC Bayern passiert.
Taktisch veränderten beide Trainer wenig, der BVB kam allerdings mit etwas ehr Offensivdrang und einer Doppelchance aus der Pause. Den Schuss von Reus (49.) hielt Peter Gulacsi, der Kopfball von Can in derselben Minute ging haarscharf drüber. Sanchos Versuch saß aber dann. Nach einem Einwurf setzte sich Haaland auf der rechten Seite durch, passte flach ins Zentrum, wo Reus per Hacke verlängerte und Sancho mühelos einschob.
RB-Coach Julian Nagelsmann reagierte taktisch und stellte auf Viererkette um. Vorn stürmte neben Poulsen nun Alexander Sörloth. Allerdings musste nach gut 60 Minuten auch Leipzigs Kapitän Marcel Sabitzer verletzt vom Platz. Doch der BVB war nun klar besser im Spiel, das 2:0 durch Haaland (65.) verhinderte nur die Querlatte. Zwei Minuten später dann die beste Chance für Leipzig - doch der Schuss von Dani Olmo klatschte in der langen Ecke an den Pfosten.
Auch Terzic reagierte taktisch, brachte in Dan-Axel Zagadou einen dritten Innenverteidiger. Nagelsmann konterte umgehen und wechselte mit Hee-chan Hwang den dritten Stürmer ein. Sekunden später hatte Dortmund allerdings schon das Gegengift parat und erzielte den zweiten Treffer. Haaland leitete den Spielzug mit einem Dribbling durch vier Leipziger selbst ein, köpfte dann eine Flanke von Sancho ins Tor. Bei der endgültigen Entscheidung hebelte Reus die RB mit einem Pass aus, Haaland umkurvte Gulacsi und schob ein. Sörloths erstes Bundesliga-Tor war am Ende nur für die Statistik gut.
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