Die deutsche Fanszene hat sich deutlich gegen eine Wiederaufnahme der Bundesliga ausgesprochen. Auch die Ultras des VfB Stuttgart veröffentlichten die gemeinsame Stellungnahme auf ihrer Homepage.

Frankfurt - Ein bundesweiter Zusammenschluss der deutschen Fanszenen – darunter unter anderem auch die Stuttgarter Ultragruppe Commando Cannstatt – hat scharfe Kritik an einer möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga geäußert. Eine Fortsetzung mit Geisterspielen sei „nicht vertretbar – schon gar nicht unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Verantwortung“, erklärten die Fans am Donnerstag in einer Stellungnahme: „Eine baldige Fortsetzung der Saison wäre blanker Hohn gegenüber dem Rest der Gesellschaft. Der Profifußball ist längst krank genug und gehört weiterhin in Quarantäne.“

 

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) berät am 23. April erneut über mögliche Szenarien zur Wiederaufnahme der Saison. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Donnerstag bereits erklärt, dass er eine Fortsetzung ohne Zuschauer für denkbar hält. Da die öffentlichen Restriktionen vorerst bis zum 3. Mai verlängert wurden, könnte der Ball im besten Fall wohl ab dem 8. Mai wieder rollen.

Die Fanszenen sehen eine Sonderstellung des Fußballs in der Coronakrise allerdings kritisch. „In einer Zeit, in der wir alle sehr massive Einschränkungen unserer Grundrechte im Sinne des Gemeinwohls hinnehmen, ist an einen Spielbetrieb der Bundesligen nicht zu denken“, hieß es weiter in dem Statement. Eine Lex Bundesliga dürfe es nicht geben.