Dem FC Bayern kann selbst der sogenannte Drake-Effekt nichts anhaben. Andere Sportler und Vereine waren dagegen machtlos. Oder schlägt der Fluch erst im Halbfinale des DFB-Pokals zu?

Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Stuttgart - Jadon Sancho von Borussia Dortmund hat keine Chance. Sergio Agüero von Manchester City gehört ebenfalls zu den Opfern. Zuletzt erwischt es Layvin Kurzawa von Paris Saint-Germain. Sie alle wurden Opfer eines unheimlichen Fluchs, der die Sportwelt derzeit erschüttert. Immer, wenn sich ein Sportler mit dem kanadischen Sänger, Rapper und Schauspieler Drake – 6,5 Millionen verkaufte Alben, Status: Superstar – ablichten lässt, wendet sich das sportliche Schicksal gegen ihn.

 

Nachdem Jadon Sancho neben Drake posiert hat, geht Dortmund 0:5 in München baden. Sergio Agüero macht nach einem Konzert ein Selfie mit Drake und scheidet anschließend mit ManCity gegen Tottenham in der Champions League aus. Kurz nachdem Layvin Kurzawa neben Drake posiert hat, kassiert Paris Saint-Germain gegen Lille OSC die höchste Niederlage in der Ligue 1 seit 19 Jahren.

In der Sportberichterstattung spricht man derzeit vom Drake-Fluch

In der Sportberichterstattung wird mittlerweile vom Drake-Fluch, vom „Drake Curse“ oder vom Drake-Effekt gesprochen, der längst nicht nur auf Fußballstars beschränkt ist. Nachdem Drake, gehüllt in eine Irland-Fahne, neben dem Mixed-Martial-Arts-Superstar Conor McGregor posiert hat, kassiert der eigentlich stärkste Mensch der Welt gegen Khabib Nurmagomedow eine Niederlage. Tennisstar Serena Williams ergeht es im Jahr 2015 nicht besser. Sie kämpft um den Grand Slam und scheidet bei den US Open überraschend im Halbfinale aus – nachdem ihr Edelfan Drake für sie auf der Tribüne mitgefiebert hat. Nachdem weitere Beispiele in anderen Sportarten bekannt werden, zeigt sich Drake im Januar diesen Jahres mit einem Pullover, auf dem alle vier Vereine aufgedruckt sind, die zu diesem Zeitpunkt in der NFL noch um den Titel spielen – scheinbar will Drake den Bann so brechen.

Die ersten Vereine reagieren auf den Drake-Fluch bereits: In Italien will der AS Rom im Kampf um die Champions-League-Plätze kein Risiko eingehen. Über Twitter erklärt die Roma in der vergangenen Woche, dass es den AS-Spielern bis zum Ende der Saison untersagt sei, Selfies mit Drake zu schießen. Das Social-Media-Team von Eintracht Frankfurt weiß dagegen schon vor dem Europa-League-Viertelfinal-Rückspiel gegen Benfica, dass dem Weiterkommen nichts im Wege stehen würde: „Gute Nachricht für heute Abend: Keiner unserer Spieler hat bisher ein Foto mit Drake gepostet“, twittert der Verein vor dem Spiel.

Nur dem FC Bayern kann der Fluch nichts anhaben

Nur der FC Bayern schert sich um den Fluch erstaunlich wenig. Motto: „Mia san Mia und di san Drake.“ Dabei beschwört Popstar und Rapper Jan Delay, bekannt von der Hamburger Band Beginner und als Edelfan von Werder Bremen, vor dem Spiel seiner Bremer gegen die Bayern am Karsamstag den Fluch mit diversen Beweisfotos – Drake mit Frank Ribéry, Drake mit David Alaba, Drake mit Jérôme Boateng – , und dennoch gewinnen die Bayern durch ein Tor von Niklas Süle mit 1:0.

Der baumlange Niklas Süle sieht aber ohnehin so aus, als würde er sich aus Flüchen nicht so viel machen. Auf seinem Instagram-Profil posiert er nicht mit Rappern, sondern mit Krokodilen. Auf einem Foto, das ihn im Urlaub in den Everglades zeigt, hat er ein Krokodilbaby auf dem Arm. In seinem Rücken reißt ein deutlich größeres Krokodilchen, vielleicht das Muttertier, den Schnabel bedrohlich weit auf. Süle bleibt auf dem Bild cool. Die Bildunterschrift lautet: „Always watch your back“, zu Deutsch etwa: Immer gut aufpassen, was hinter dir passiert. So sieht der nächste deutsche Meister aus.

Oder gilt der Drake-Effekt etwa nur für den DFB-Pokal? Am Mittwochabend kommt es erneut zur Begegnung zwischen dem FC Bayern und Werder Bremen. In diesem Spiel ist Niklas Süle übrigens gesperrt.