Plötzlich ist es dunkel, der Fernseher geht aus und das Handy lädt nicht mehr: Immer wieder kommt es zu Stromausfällen – die Netzagentur verrät, wie oft das der Fall ist.
Die Gesamtdauer der Stromausfälle je Kunde in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Während die durchschnittliche Unterbrechungsdauer je Letztverbraucher 2022 noch bei 12,2 Minuten lag, kletterte sie 2023 auf 12,8 Minuten, wie die Bundesnetzagentur am Montag in Bonn mitteilte. Zum Vergleich: 2006 hatten sich die durchschnittlichen Stromausfälle im Mittel- und Niederspannungsnetz noch auf 21,5 Minuten summiert.
„Die Stromversorgungsqualität in Deutschland liegt weiter auf sehr hohem Niveau. Das zeigt, dass es gelingt, bei der Energiewende voranzukommen, ohne dass die sichere Versorgung beeinträchtigt wird“, sagte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. Der aktuelle Wert liege auf dem Niveau des zehnjährigen Mittels der Unterbrechungsdauer von 12,7 Minuten je Letztverbraucher. Ein Vergleich mit den Nachbarländern zeige, dass das deutsche Stromnetz zu den zuverlässigsten zählt.
So lange war der Strom im Südwesten weg
Die Netzbetreiber berichten jährlich über alle ungeplanten Versorgungsunterbrechungen, die nicht auf höhere Gewalt zurückzuführen sind und die länger als drei Minuten dauern. 2023 haben laut Bundesnetzagentur 852 Netzbetreiber insgesamt 158.360 Versorgungsunterbrechungen in der Nieder- und Mittelspannung übermittelt. Die Anzahl der Störungsmeldungen nahm gegenüber 2022 um etwa 1115 Meldungen zu.
Die durchschnittliche Unterbrechungsdauer war je nach Bundesland unterschiedlich. Deutlich über dem Durchschnitt lag der Wert in Thüringen (21,4 Minuten) und Rheinland-Pfalz (19,4 Minuten), deutlich darunter in Mecklenburg-Vorpommern (8,3 Minuten) und im Saarland (8,6 Minuten). In Baden-Württemberg lag die durchschnittliche Unterbrechungsdauer bei rund 14,7 Minuten.