Bereits um kurz nach zehn Uhr wurden Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender vor der Villa Reitzenstein von Ministerpräsident Winfried Kretschmann begrüßt. Das Landespolizeiorchester spielt den „Schwaben-Baden-Marsch“. Als darin Noten aus dem Lied „Auf de schwäb`sche Eisenbahn“ erklingen, schmunzeln Kretschmann wie sein Gast. Vor einem halben Jahr hatte es kurz so ausgesehen, als könnte Kretschmann selbst Staatsoberhaupt werden. Kanzlerin Angela Merkel soll ihn als schwarz-grünen Kandidaten sehr ernsthaft gewogen haben, Kretschmann hatte die Spekulationen nicht gestoppt. Erst als die CSU ein klares Nein zur Variante Kretschmann sagte und Merkel keinen anderen mehrheitsfähigen Kandidaten fand, war der Weg für Steinmeier frei.

 

Er sei zufrieden damit, nun Steinmeier in dem Amt zu sehen, hatte Kretschmann unmittelbar nach der Wahl am 12. Februar im Berliner Reichstagsgebäude gesagt. Er sei gerne Ministerpräsident: „Es war gar nie mein Wunsch, Bundespräsident zu werden.“ Nun stellt er Steinmeier die Mitglieder des ersten grün-schwarzen Kabinetts in Deutschland vor – mit der grünen Finanzministerin Edith Sitzmann als erster in der Reihe. Protokollarisch hätte dieser Platz Innenminister Thomas Strobl (CDU) gebührt. Aber der hat die Vorstandssitzung von CDU/CSU zum Wahlprogramm in Berlin vorgezogen.

Viel Verständnis für Bindestrich-Länder

Baden-Württemberg sei das „erste Bindestrich-Land“, das Steinmeier bei seiner Tour durch die Republik besuche, merkt Kretschmann an. Der Bindestrich stehe für eine „besondere Qualität“ Baden-Württembergs. Hier sei man es „gewohnt, Kompromisse in jeder Hinsicht zu schließen: zwischen Schwaben und Badenern, zwischen Protestanten und Katholiken und zwischen zwei ähnlich starken Partnern in einer Koalition“. Eine solche rhetorische Vorlage lässt Steinmeier sich nicht entgehen. „Ich verstehe alles über Bindestrich-Länder“, antwortet er. „Ich komme aus Nordrhein, Bindestrich, Westfalen.“ Aufgewachsen sei er zudem in Ostwestfalen-Lippe. „Ich bin also von Jugend an gewohnt, mit Kompromissen und unterschiedlichen Mentalitäten fertig zu werden.“

Am zweiten Tag geht es in den Schwarzwald

Auch der zweite Tag seines Baden-Württemberg-Besuchs wird für Steinmeier vollgepackt sein mit Terminen. Am Dienstagmorgen trifft er Flüchtlinge an einer beruflichen Schule in Stuttgart, informiert sich vor Ort über den Nationalpark Schwarzwald und besucht das sogenannte Euting-Grab. Die Grabstätte ist benannt nach Professor Julius Euting (1839 bis 1913), ehemaliger Direktor der Universitäts- und Landesbibliothek in Straßburg, Arabienreisender, Sprachforscher und Förderer des Schwarzwaldvereins.

Im Daimler-Werk in Rastatt wird sich Steinmeier mit dem Betriebsrat austauschen. Im Residenzschloss erwartet ihn ein Gang durch die Ausstellung über die Freiheitsbewegungen der deutschen Geschichte. Schwerpunkte sind die Revolution von 1848/49 und die Freiheitsbewegungen in der DDR von 1949 bis 1989. Das offizielle Besuchsprogramm endet mit einer Visite am Denkmal für die standrechtlich erschossenen Freiheitskämpfer in Rastatt.

Kretschmann ist zufrieden mit dem Präsidenten

Bereits um kurz nach zehn Uhr wurden Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender vor der Villa Reitzenstein von Ministerpräsident Winfried Kretschmann begrüßt. Das Landespolizeiorchester spielt den „Schwaben-Baden-Marsch“. Als darin Noten aus dem Lied „Auf de schwäb`sche Eisenbahn“ erklingen, schmunzeln Kretschmann wie sein Gast. Vor einem halben Jahr hatte es kurz so ausgesehen, als könnte Kretschmann selbst Staatsoberhaupt werden. Kanzlerin Angela Merkel soll ihn als schwarz-grünen Kandidaten sehr ernsthaft gewogen haben, Kretschmann hatte die Spekulationen nicht gestoppt. Erst als die CSU ein klares Nein zur Variante Kretschmann sagte und Merkel keinen anderen mehrheitsfähigen Kandidaten fand, war der Weg für Steinmeier frei.

Er sei zufrieden damit, nun Steinmeier in dem Amt zu sehen, hatte Kretschmann unmittelbar nach der Wahl am 12. Februar im Berliner Reichstagsgebäude gesagt. Er sei gerne Ministerpräsident: „Es war gar nie mein Wunsch, Bundespräsident zu werden.“ Nun stellt er Steinmeier die Mitglieder des ersten grün-schwarzen Kabinetts in Deutschland vor – mit der grünen Finanzministerin Edith Sitzmann als erster in der Reihe. Protokollarisch hätte dieser Platz Innenminister Thomas Strobl (CDU) gebührt. Aber der hat die Vorstandssitzung von CDU/CSU zum Wahlprogramm in Berlin vorgezogen.

Viel Verständnis für Bindestrich-Länder

Baden-Württemberg sei das „erste Bindestrich-Land“, das Steinmeier bei seiner Tour durch die Republik besuche, merkt Kretschmann an. Der Bindestrich stehe für eine „besondere Qualität“ Baden-Württembergs. Hier sei man es „gewohnt, Kompromisse in jeder Hinsicht zu schließen: zwischen Schwaben und Badenern, zwischen Protestanten und Katholiken und zwischen zwei ähnlich starken Partnern in einer Koalition“. Eine solche rhetorische Vorlage lässt Steinmeier sich nicht entgehen. „Ich verstehe alles über Bindestrich-Länder“, antwortet er. „Ich komme aus Nordrhein, Bindestrich, Westfalen.“ Aufgewachsen sei er zudem in Ostwestfalen-Lippe. „Ich bin also von Jugend an gewohnt, mit Kompromissen und unterschiedlichen Mentalitäten fertig zu werden.“

Am zweiten Tag geht es in den Schwarzwald

Auch der zweite Tag seines Baden-Württemberg-Besuchs wird für Steinmeier vollgepackt sein mit Terminen. Am Dienstagmorgen trifft er Flüchtlinge an einer beruflichen Schule in Stuttgart, informiert sich vor Ort über den Nationalpark Schwarzwald und besucht das sogenannte Euting-Grab. Die Grabstätte ist benannt nach Professor Julius Euting (1839 bis 1913), ehemaliger Direktor der Universitäts- und Landesbibliothek in Straßburg, Arabienreisender, Sprachforscher und Förderer des Schwarzwaldvereins.

Im Daimler-Werk in Rastatt wird sich Steinmeier mit dem Betriebsrat austauschen. Im Residenzschloss erwartet ihn ein Gang durch die Ausstellung über die Freiheitsbewegungen der deutschen Geschichte. Schwerpunkte sind die Revolution von 1848/49 und die Freiheitsbewegungen in der DDR von 1949 bis 1989. Das offizielle Besuchsprogramm endet mit einer Visite am Denkmal für die standrechtlich erschossenen Freiheitskämpfer in Rastatt.