In Bietigheim steht die Innovation im Mittelpunkt. Denn der Bundespräsident besucht die Lernfabrik 4.0 an der dortigen Berufsschule, ein landesweites Vorzeigeprojekt. Der hellweiß gestrichene Raum sieht aus wie eine moderne Fabrik: An den Wänden stehen Computerarbeitsplätze, in der Mitte eine robotergesteuerte Produktionslinie zum Teil hinter Plexiglasscheiben. Die örtlichen Honoratioren strahlen um die Wette, der Präsident wird mit Beifall begrüßt. „Die Anlage besteht zu 100 Prozent aus Industriebauteilen“, sagt der Schulleiter Stefan Ranzinger. Die Berufsschüler lernen hier später, was sie in modernen Fabriken brauchen: Maschinen und Software eng verzahnt, alles ist miteinander vernetzt. So bauen sie Schaltelemente zusammen, programmieren die Software und erleben dann, wie es in Aktion funktioniert.

 

Und so freut sich Christoph Port aus dem nahen Asperg, angehender Mechatroniker im zweiten Lehrjahr, dass er dem Staatsoberhaupt zeigen darf, wie das funktioniert. „Wir programmieren eine Anleitung für die Produktionslinie“, sagt er. Der Besuch ist für ihn eine „tolle Gelegenheit“. Gut 1,3 Millionen Euro hat das Hightech-Labor gekostet, auch örtliche Firmen wie Trumpf oder Kuka haben sich beteiligt. Zwölf Lehrer haben das Konzept entwickelt, und der umtriebige Landrat Rainer Haas wird nicht müde zu erwähnen, wie viel der Landkreis davon bezahlt hat. Man möchte eben ein wenig glänzen, wenn der Präsident kommt.

Die Schüler programmieren die Produktionslinie

Frank-Walter Steinmeier und seine Frau schauen fasziniert zu, wie die Schülerin Julia Nagel die ganze Anlage in Gang bringt, computergesteuerte Bänder laufen und mechanische Arme greifen. „Und das funktioniert per Fernbedienung?“, fragt Steinmeier nach. Ein profaner Begriff für das komplexe Steuermodul. Aber so soll Ausbildung für die Industrie 4.0 aussehen: digital, vernetzt, interaktiv. Auch wenn es vor allem in kleinen Ausbildungsbetrieben oft mit Digitalisierung hapert – ein Thema, woran das Berufsschulzentrum noch arbeiten muss.

So freut sich Steinmeier über die Eindrücke aus dem Kreis Ludwigsburg. Er drückt es mit einem der für ihn üblichen gedrechselten Sätzen aus: „Egal ob ein traditionelles Handwerk wie der Orgelbau oder das Lernfabrik 4.0, wir müssen eine Diskussion über die Ausbildung mit der Gesellschaft beginnen.“ Und das ist auch die Botschaft, die er mit dem Besuch verbinden will: Die duale Bildung ist ein deutsches Vorzeigeprojekt. Schließlich weiß der 62-Jährige als Sohn eines Tischlers, wie wichtig das Handwerk ist. Seine Frau Elke Büdenbender fordert ganz unverblümt mehr Menschen auf, Berufsschullehrer zu werden: „Das ist ein wirklich herausforderender Beruf.“ Dann sind Steinmeier und Büdenbender wieder weg – mit der Erkenntnis im Gepäck, dass Schwaben nicht nur schöne Autos bauen, sondern auch modern ausbilden können.

„Sehr beeindruckt“ geht es weiter zum Mittagessen in der Schulküche. Zubereitet von den Köchen, die zusammen mit den Restaurant- und Hotelfachleuten eine Klasse bilden, weil die Gastronomieberufe nicht sehr gefragt sind. Es gibt Kohlrabisuppe, überbackene Kalbsmedaillons, gratinierten Spargel und Herzoginkartoffeln und ein Gespräch hinter verschlossenen Türen mit Schulleitern, dem Berufsschullehrerverband aber auch der Schülermitverwaltung.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft gießt Wasser in den Wein und kritisiert, die Landesregierung wolle an den Beruflichen Schulen 600 Lehrerstellen streichen. Das weist die Ministerin umgehend zurück. Richtig sei, dass 600 Stellen zu besetzen seien.

Präsident besichtigt Hightech-Ausbildung in Bietigheim

In Bietigheim steht die Innovation im Mittelpunkt. Denn der Bundespräsident besucht die Lernfabrik 4.0 an der dortigen Berufsschule, ein landesweites Vorzeigeprojekt. Der hellweiß gestrichene Raum sieht aus wie eine moderne Fabrik: An den Wänden stehen Computerarbeitsplätze, in der Mitte eine robotergesteuerte Produktionslinie zum Teil hinter Plexiglasscheiben. Die örtlichen Honoratioren strahlen um die Wette, der Präsident wird mit Beifall begrüßt. „Die Anlage besteht zu 100 Prozent aus Industriebauteilen“, sagt der Schulleiter Stefan Ranzinger. Die Berufsschüler lernen hier später, was sie in modernen Fabriken brauchen: Maschinen und Software eng verzahnt, alles ist miteinander vernetzt. So bauen sie Schaltelemente zusammen, programmieren die Software und erleben dann, wie es in Aktion funktioniert.

Und so freut sich Christoph Port aus dem nahen Asperg, angehender Mechatroniker im zweiten Lehrjahr, dass er dem Staatsoberhaupt zeigen darf, wie das funktioniert. „Wir programmieren eine Anleitung für die Produktionslinie“, sagt er. Der Besuch ist für ihn eine „tolle Gelegenheit“. Gut 1,3 Millionen Euro hat das Hightech-Labor gekostet, auch örtliche Firmen wie Trumpf oder Kuka haben sich beteiligt. Zwölf Lehrer haben das Konzept entwickelt, und der umtriebige Landrat Rainer Haas wird nicht müde zu erwähnen, wie viel der Landkreis davon bezahlt hat. Man möchte eben ein wenig glänzen, wenn der Präsident kommt.

Die Schüler programmieren die Produktionslinie

Frank-Walter Steinmeier und seine Frau schauen fasziniert zu, wie die Schülerin Julia Nagel die ganze Anlage in Gang bringt, computergesteuerte Bänder laufen und mechanische Arme greifen. „Und das funktioniert per Fernbedienung?“, fragt Steinmeier nach. Ein profaner Begriff für das komplexe Steuermodul. Aber so soll Ausbildung für die Industrie 4.0 aussehen: digital, vernetzt, interaktiv. Auch wenn es vor allem in kleinen Ausbildungsbetrieben oft mit Digitalisierung hapert – ein Thema, woran das Berufsschulzentrum noch arbeiten muss.

So freut sich Steinmeier über die Eindrücke aus dem Kreis Ludwigsburg. Er drückt es mit einem der für ihn üblichen gedrechselten Sätzen aus: „Egal ob ein traditionelles Handwerk wie der Orgelbau oder das Lernfabrik 4.0, wir müssen eine Diskussion über die Ausbildung mit der Gesellschaft beginnen.“ Und das ist auch die Botschaft, die er mit dem Besuch verbinden will: Die duale Bildung ist ein deutsches Vorzeigeprojekt. Schließlich weiß der 62-Jährige als Sohn eines Tischlers, wie wichtig das Handwerk ist. Seine Frau Elke Büdenbender fordert ganz unverblümt mehr Menschen auf, Berufsschullehrer zu werden: „Das ist ein wirklich herausforderender Beruf.“ Dann sind Steinmeier und Büdenbender wieder weg – mit der Erkenntnis im Gepäck, dass Schwaben nicht nur schöne Autos bauen, sondern auch modern ausbilden können.