In den dunklen Ecken des Internets werden Waffen, Drogen, gefälschte Ausweispapiere und Schadsoftware gehandelt. Jetzt will der Staat diese Marktplätze trocken legen. Das verfolgt eine Gesetzesinitiative des Bundesrats. Das letzte Wort hat allerding der Bundestag.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Decknamen sind nicht immer ein gutes Vorzeichen. „Lucky“ hatte jedenfalls Pech. Der 31 Jahre alte Informatiker, der sich in der virtuellen Welt so nannte, ist Ende vergangenen Jahres zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte im verborgenen Teil des Internets eine Handelsplattform betrieben, über die ein junger Mann eine Pistole erwarb und im Juni 2016 bei einem Amoklauf in München neun Menschen erschoss. Damit dieses Urteil keine Ausnahme bleibt, soll jetzt ein neuer Paragraf ins Strafgesetzbuch, der es erlaubt, solche Leute zur Rechenschaft zu ziehen.