Der Stresstest wirft seine Schatten voraus. In Berlin wird die Landtagsdebatte um Stuttgart 21 dieser  Tage fortgesetzt.  

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Berlin - Der Stresstest wirft seine Schatten voraus - und die reichen bis in den Bundestag. Dort haben sich Befürworter und Kritiker von Stuttgart 21 am Donnerstag in einer Aktuellen Stunde wieder einmal ein Wortgefecht geliefert. Die Erregung war groß, der Erkenntniswert gering. Im Brennpunkt standen die Informationspolitik der Bahn und das Verhalten des baden-württembergischen Verkehrsministers Winfried Hermann (Grüne).

 

Hermann sei "außer Rand und Band geraten", rügte der Stuttgarter CDU-Abgeordnete Stefan Kaufmann. Der Grünen-Politiker schrecke auch vor der Unwahrheit nicht zurück im "Bemühen, es seiner Partei und den Gegnern von Stuttgart 21 recht zu machen". Dabei gebe es "kaum noch rationale Argumente gegen eine Fortsetzung des Projektes". Hartfrid Wolff, FDP-Parlamentarier aus Backnang, warf dem Verkehrsminister vor, er betreibe "schlicht Volksverdummung". Die neue Landesregierung habe "nicht zur Befriedung der Situation in Stuttgart beigetragen". Hermann sei "nicht nur Minister der S-21-Gegner" , mahnte er.

"Dass die Bahn falsch spielt, kennen wir zur Genüge", sagte hingegen Anton Hofreiter von den Grünen, immerhin Vorsitzender des Verkehrsausschusses. Der Linke Michael Schlecht aus Mannheim vertrat die Ansicht, der Stresstest sei "von Anfang an eine Farce" gewesen.