Mit gedrückt kann man die Stimmung im Bistro am Turm in Schwäbisch Gmünd kurz vor 19.30 Uhr am besten beschreiben. Hier im Pfeifergäßle im Schatten des Fünfknopfturms hat sich die SPD zur Wahlparty versammelt. Die ersten Hochrechnungen sind nicht geeignet, um in Feierlaune zu verfallen. „Wie auch“, sagt eine Besucherin der Party, als endlich Christian Lange eintrifft.

 

Der Kandidat im Wahlkreis Backnang Schwäbisch Gmünd war wie gewohnt zuerst auf einer Wahlparty in seinem Wohnort, um später in Gmünd den Genossinnen und Genossen für ihren Einsatz zu danken. Der Applaus für ihn ist dann doch groß, die Anwesenden erheben sich von den Stühlen, es gibt Rosen für den Kandidaten. „Die sind ganz schön stachelig“, sagt Lange und lacht, bevor er sich zusammen mit dem Ortsverbandsvorsitzenden Jochen Pahlke für die Lokalzeitung zum Foto aufstellt. „Jetzt noch eines, auf dem Sie etwas weniger freudig schauen“, sagt der Fotograf und der Politprofi, der jetzt zum sechsten Mal in den Bundestag einzieht, blickt etwas ernster in die Kamera.

„Die nächsten Jahre werden hart“

„Das ist eine schwere Niederlage für die SPD. Unsere Themen haben im Wahlkampf einfach nicht gezündet“, sagt Lange in seiner Ansprache an die Wahlkampfhelfer und Unterstützer. „Vor allem müssen wir untersuchen, warum die Themen soziale Gerechtigkeit oder Steuergerechtigkeit von den Wählern nicht angenommen wurden.“ Die AfD habe von allen Parteien Wähler bekommen, „auch von uns“.

Wie andere SPD-Politiker, die bereits in Berlin konstatieren, die Sozialdemokraten würden in die Opposition gehen, ist auch für den Staatssekretär Christian Lange klar, dass nun die Regierungsarbeit für ihn erst einmal vorbei ist. „Die nächsten vier Jahre werden hart.“