Das Wahltool „Voto“ lässt Nutzer ihre eigenen Positionen mit denen der Direktkandidierenden und den Parteien, die für die Bundestagswahl antreten, vergleichen.

Stuttgart - Genau 26 Kandidaten und Kandidatinnen stehen in beiden Stuttgarter Wahlkreisen bei der diesjährigen Bundestagswahl auf dem Wahlzettel. Um leichter zwischen den Kandidierenden und Parteien zu entscheiden, steht ab sofort das digitale Wahltool „Voto“ exklusiv für Stuttgart zur Verfügung. Ähnlich wie beim „Wahl-O-Mat“ können Nutzer Thesen bewerten und sie mit den Positionen der Parteien und Kandidaten abgleichen. Das Besondere dabei: Das Ergebnis hält Wahlvorschläge für die Erst- und Zweitstimme bereit, wodurch auch lokalspezifische Themen berücksichtigt werden können. „Voto“wurde vom gleichnamigen Unternehmen, das aus dem Stuttgarter Demokratiebildungsverein „Team Tomorrow“ hervorging, entwickelt.

 

Nicht alle Parteien sind registriert

Stuttgarter Jugendliche arbeiteten gemeinsam mit einem Politikwissenschaftler in Workshops die zu beantwortenden Thesen aus. Somit haben die Aussagen nicht nur lokale Relevanz, sondern bilden auch Themen ab, die jungen Wählern besonders wichtig sind, wie zum Beispiel Geschlechtergerechtigkeit und Klimaschutz: „Wir wollen die Wahl vor allem für junge Wähler verständlich machen. ‚Voto’ ist überall erreichbar und soll so einfach Informationslücken schließen“, erläutert Steffen Schuldis, Gründer und Entwickler von „Voto“. Die Parteien müssen jedoch selbst ein Profil erstellen und ihre Positionen zu den Thesen eingeben, sonst werden sie im Programm nicht als Wahlalternative aufgeführt. Bisher haben aus beiden Wahlkreisen jeweils zehn Kandidierende und neun Parteien ein Profil eingestellt:„Es sind große und kleine Parteien vertreten, ein paar aber fehlen noch. Wir sind zuversichtlich, dass auch die anderen Parteien ein Profil anlegen, damit wir eine möglichst große Bandbreite haben“, hofft Tomma Profke vom Verein „Team Tomorrow“.

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Es sei jedoch wichtig, so Profke weiter, dass die Parteien sowie Kandidaten und Kandidatinnen die Thesen selbst bewerten, um die Authentizität zu wahren. Nachdem sie die Thesen mit einer Bewertung versehen haben, kann auch eine Begründung für die Bewertung angegeben werden. Das erleichtert Nutzern das genaue Abgleichen der eigenen Meinungen mit den Positionen der Parteien und Kandidaten. Auf dem Profil können Parteien auch Termine für Wahlkampfveranstaltungen angeben, um auch mit jungen Wählern in Kontakt zu kommen. Die Entwicklung von „Voto“ wurde von der Robert-Bosch-Stiftung und dem Wirtschaftsministerium finanziert. Der Stuttgarter Jugendrat unterstützt das Unternehmen bei den Kosten, die für das Einstellen und die Verwendung der Website entstehen, mit 8000 Euro.