Um 18 Uhr schließen die Wahllokale bei der Bundestagswahl 2021 ihre Pforten. Wann gibt es erste Prognosen, Hochrechnungen und das amtliche Endergebnis?

Seit 8 Uhr haben die Wahllokale in Deutschland geöffnet. Bis 18 Uhr dürfen die Wähler ihre Stimme bei der Bundestagswahl abgeben. Danach ist eine Stimmabgabe auf keinem Weg mehr möglich, die Auszählung beginnt. Parteien und Wähler fiebern dann den ersten Prognosen und Hochrechnungen entgegen. Doch wann werden diese veröffentlicht – und wie entstehen sie?

 

Wann gibt es die ersten Prognosen?

Die am Wahlsonntag um Punkt 18 Uhr veröffentlichten Prognosen lagen in der Vergangenheit dagegen oft schon ziemlich nah am Endergebnis, auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch kein einziger Wahlzettel ausgezählt ist. Die Prognose beruht auf Befragungen von Wählern direkt nach Verlassen des Wahllokals. Sie füllen dazu einen Fragebogen der Wahlforscher aus. Diese so genannten Exit Polls bilden die Grundlage für die Berechnungen der Wahlforscher.

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Die Meinungsforschungsinstitute nehmen die Wählerbefragungen am Wahltag vor einzelnen ausgewählten Wahllokalen anonym vor. Niemand ist verpflichtet, Auskunft zu geben. Der zu erwartende hohe Anteil an Briefwählern wird die Progonsen hinsichtlich des Endergebnisses weniger sicher machen als bisher. 

Wann gibt es die ersten Hochrechnungen?

Die ersten Prognosen sind meistens schon relativ genau. Schon kurz danach werden die ersten Hochrechnungen veröffentlicht. Sie beruhen nicht mehr auf Befragungen, sondern auf amtlichen Auszählungen in zufällig ausgewählten Stimmbezirken. Aus diesen amtlichen Teilergebnissen errechnen die Meinungsforschungsinstitute das wahrscheinliche Gesamtergebnis. Bei der Wahl 2017 war dies bereits um 18.15 Uhr der Fall. Laut ARD verzögern sich bei der heutigen Bundestagswahl die ersten Hochrechnungen.Die Zahlen werden im Verlauf des Wahlabends immer exakter, weil immer mehr Teilergebnisse einfließen.

Wann steht das amtliche Endergebnis fest?

Das vorläufige amtliche Endergebnis veröffentlicht der Bundeswahlleiter in der Wahlnacht auf Grundlage der amtlichen Ergebnisse aus allen Wahlbezirken. In der Regel liegt dieses erste offizielle Ergebnis am frühen Montagmorgen vor. Das endgültige Ergebnis wird erst Wochen nach der Wahl verkündet. Zunächst überprüft der Bundeswahlleiter die von den Landeswahlausschüssen ermittelten Ergebnisse aus den 16 Bundesländern. Schließlich stellt dann der Bundeswahlausschuss das Ergebnis fest, dem neben dem Bundeswahlleiter als Vorsitzendem noch acht Beisitzer und zwei Richter des Bundesverwaltungsgerichts angehören.

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Üblicherweise wird bei der Bundestagswahl auch eine repräsentative Wahlstatistik aufgestellt. Dabei werden in 2573 zufällig ausgewählten Wahlbezirken die Wahlbeteiligung und die Stimmabgabe nach Geburtsjahresgruppe und Geschlecht anonym ermittelt. „Auf diese Weise wird ein zuverlässiges Bild der politischen Beteiligung verschiedener Bevölkerungsgruppen in Deutschland gewonnen“, sagte Bundeswahlleiter Georg Thiel in einer Mitteilung von Mittwoch. Erste Ergebnisse dieser Statistik würden voraussichtlich im Dezember vorliegen.