Cem Özdemir hat in Stuttgart das Duell gegen Stefan Kaufmann gewonnen und zieht per Direktmandat in den Bundestag. Doch was bedeutet das eigentlich?

Digital Desk: Jörg Breithut (jbr)

Bei Bundestagswahlen haben Wählerinnen und Wähler zwei Stimmen, die sie vergeben können: Während auf der rechten Spalte des Wahlzettels die Parteien angekreuzt werden, stehen auf der linken Seite die Namen von Politikerinnen und Politikern, die man direkt in den Bundestag wählen kann.

 

Wer als Kandidat in einem Wahlkreis die meisten Erststimmen sammelt, der zieht direkt in den Bundestag ein. Dieser Abgeordnete hat somit ein Direktmandat von den Wählern erhalten und sich einen Platz im Parlament gesichert, ohne über eine Landesliste ausgewählt zu werden. Haben zwei Kandidaten in einem Wahlkreis gleich viele Stimmen, entscheidet das Los.

Die Partei Die Linke ist dank ihrer Direktmandate trotz eines Scheiterns an der Fünf-Prozent-Hürde in den Bundestag eingezogen. Denn es gilt die Regel: Wenn eine Partei bundesweit mehr als drei Direktmandate erhält, dann darf die Partei eine Fraktion im Parlament bilden.

Video: Das sind die Ergebnisse der Bundestagswahl 2021

Bei der Wahl in diesem Jahr hat es etwa Cem Özdemir über ein Direktmandat in den Bundestag geschafft. Kein anderer Politiker im Südwesten hatte bei der Bundestagswahl so viele Erststimmen wie der Grünen-Politiker. Im Wahlkreis I in Stuttgart hängte Özdemir seinen CDU-Rivalen Stefan Kaufmann deutlich ab.

Laut vorläufigem amtlichem Ergebnis erreichte Kaufmann 23,4 Prozent, während Özdemir es auf 40 Prozent brachte. Damit zieht er als erster Stuttgarter Grüner direkt in den Bundestag ein. Für beide war es das vierte Duell, dreimal hatte Kaufmann gewonnen.